RSL 2-Draht Einbauschalter
Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht RSL (Intertechno kompatibel), zum Einbau in Montagedosen / Unterputzdosen auch ohne Neutralleiter und unter Verwendung des normalen Schalters. (Beschreibung gilt grösstenteils auch für das sehr ähnliche Intertechno ITL-230 Funk Schaltermodul)
Eigenschaften
Der wesentliche Vorteil des Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht ist, dass er lediglich den Aussenleiter ("Phase") benötigt, um betrieben zu werden. In vielen Installationen befindet sich in der Unterputzwanddose für den Lichtschalter kein Neutrallleiter ("Nullleiter"), sodass die üblichen FS20 oder HomeMatic Unterputzschalter nicht verwendet werden können. In der klassischen Elektroinstallation wird in der Wandose nur der Aussenleiter geschaltet und der Rückleiter auf anderem Wege zur Lichtfassung geführt. Der Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht benötigt tatsächlich nur den ankommenden und abgehenden (geschalteten) Aussenleiter. Er bezieht seine Stromversorgung vermutlich aus den Potentialunterschieden der beiden Aussenleiterstränge auch im ausgeschalteten Zustand, hierbei wird wahrscheinlich das Neutralleiterpotential durch den zu schaltenden Verbraucher genutzt.
Der RSL Schalter bezieht seinen Betriebsstrom also vom Aussenleiter in der Dose vor dem Schalter und dem geringen Strom, der "rückwärts" durch eine Ohmsche Last (z.b. klassische Glühbirne oder Halogenlampe) geführt werden kann, den im ausgeschaltet zustand ist die Glühbirne technisch nur ein Widerstand in der Neutralleitung.
Vermutlich aus diesem Grunde kann der Schalter nicht verwendet werden, wenn der zu schaltende Verbraucher eine Leuchtstoffröhre, oder - je nach Typ und Vorschaltgerät - Energiespar- oder LED-Lampe ist, da diese im Stromlosenzustand zu hochohmig sind. Als Resultat bekommt der RSL nicht genug Betriebsspannung. Da der RSL Schalter im stromlosen Zustand durchlässig ist (also EINschaltet), können diese Leuchtmittel aus nicht ausgeschaltet werden: Beim Abschalten verliert der RSL Schalter seine Versorgungsspannung, als Resultat wird wieder eingeschaltet, der RSL bekommt wieder Versorgungsspannung und versucht jetzt wieder auszuschalten etc. Also Resultat gehen LEDs am RSL Schalter mit einer Frequenz von ca 10 hz an und aus, wenn der Befehl zum abschalten kommt.
Der Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht benötigt keinen Taster zur Vor-Ort-Betätigung, sondern die zwei herausgeführten Schaltdrähte können mittels des vorher verbauten Schalters aus einem normalen Schalterprogramm betrieben werden. Der Schalter wird hierbei wie ein Toggle verwendet. D.h., egal welche Stellung der Schalter hat, der Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht kann vollständig per Funk geschaltet werden, der lokale mechanische Schalter ändert bei jeder Betätigung den Schaltzustand.
Vorteile des Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht gegenüber FS20 und HM Unterputzschaltern wie FS20 SU Unterputz-Funk-Schalter:
- benötigt nur Aussenleiter zur Stromversorgung
- dünner als FS20 Unterputzschalter, daher leichter auch hinter dem normalen Lichtschalter einbaubar
- benötigt keinen Taster, sondern kann mit (vorhandenem) Schalter betrieben werden
- RSL Funk, also kompatibel mit Intertechno 433 Mhz
Nachteile:
- benötigt Grundlast
- Schaltleistung gering (sieh weiter unten)
Hinweise zum Betrieb mit FHEM
Der Conrad Funk-Einbauschalter 2-Draht hat keine Kodierschalter, sondern muss angelernt werden. Da dazu der gewünschte Intertechnokanal drei Sekunden lang senden muss, ist ein Anlernen mit FHEM nicht möglich, da FHEM ununterbrochenes Senden nicht beherrscht. Der Schalter kann aber leicht mit einer gängigen Intertechno Fernbedienung wie z.b. einer YCT-100 angelernt werden. (Es muss eine IT Fernbedienung sein, bei der man die Adresse selber einstellen kann, das ist bei der YCT-100 der Fall. Nicht geeignet sind die Fernbedienungen, deren Code fest ist, wie z.b. die aus den IT 1500 Sets). Dann den Code ermitteln und in Fhem eintragen.
Einmal angelernt ist eine Schaltung per FHEM kein Problem.
Bekannte Probleme
Die Schaltleistung des Conrad Funk-Einbauschalter ist mit 300 Watt ohmscher und 100 Watt induktiver Last deutlich geringer als die anderer Produkte, für Licht aber völlig ausreichend. Wegen der nur 100 Watt induktiver Last können aber keine Halogeninstallationen mit "echten" Trafos geschaltet werden.
Nicht geeignet, wenn im zu schaltetenden Stromkreis nur Leuchtstoffröhren zu schalten sind. Offiziell geht er auch nicht mit LED oder Leuchtstoff-Energiesparlampen, praktisch können oft aber auch solche Lampen geschaltet werden, wenngleich mit gelegentlich ca 0,5 Sekunden Verzögerung und u.U leichtem Flackern. Vermutlich kann eine Funktion aber durch ein parallel zum Verbraucher geschaltetes "Grundlastmodul" (letztlich nur ein geeignet dimensionierter Widerstand) erreicht werden.
LED Strips mit den üblichen Netzteilen/Steckernetzteilen gehen nicht.
Falls im zu schaltenden Stromkreis mehrere Lampen parallel verdrahtet sind (übliche Schaltung), reicht es, wenn eine davon zu den unterstützten Typen gehört, die Restlichen können dann auch Leuchtstoffröhren etc. sein. So ist es z.b. möglich eine Reihe von LED Spots die sich nicht schalten lassen, doch schaltbar zu machen, indem man einen LED-Spot gegen einen Halogen-Spot austauscht.
Bei schlechter Funklage hilft ggf. das Drehen des Schalters in der Wanddose um 90 Grad.
Bei Tasterschaltungen wird der tatsächliche State nie in FHEM erfasst, da a) der Schalter immer wieder auf OFF gesetzt wird b) in der Regel mehrere Taster im Flur vorhanden sind, deren Betätigung FHEM nicht mitbekommt. Ebenso wir eine lokale Bedienung am lokalen Schalter nicht erfasst.
Sonstiges
Von InterTechno gibt es mit dem ITL-230 Funk Schaltermodul ein sehr ähnliches Produkt, das den selben Einschränkungen unterliegt.