SiSi: Unterschied zwischen den Versionen

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*als Betriebssystem Debian oder Raspian verwendet wird
*als Betriebssystem Debian oder Raspian verwendet wird
*FHEM im Verzeichnis ''/opt/fhem'' installiert wurde (ansonsten müssen die Pfade in der Anleitung angepasst werden)
*FHEM im Verzeichnis ''/opt/fhem'' installiert wurde (ansonsten müssen die Pfade in der Anleitung angepasst werden)
Alle in dieser Anleitung vorkommenden Textstellen in spitzen Klammern (z.B. <ErsetzMich>) sind durch eigene Werte zu ersetzen, sofern es sich nicht um Auszüge aus Konfigurationsdateien handelt.




==Voraussetzungen==
==Voraussetzungen==
Um sowohl das ''signal-cli'' als auch das Modul verwenden zu können, müssen bestimmmte Linux-Pakete installiert sein. Im Folgenden eine Liste der Pakete für Debian/Raspian:
Um sowohl das ''signal-cli'' als auch das Modul verwenden zu können, müssen bestimmmte Linux-Pakete installiert sein. Im Folgenden eine Liste der Pakete für Debian/Raspian:
*libunixsocket-java
*'''''libunixsocket-java'''''
*dbus
*'''''dbus'''''
*libnet-dbus-perl
*'''''libnet-dbus-perl'''''
*haveged (Dient dazu, genügend Entropie für den Zufallszahlengenerator zu erzeugen.)
*'''''haveged''''' (Dient dazu, genügend Entropie für den Zufallszahlengenerator zu erzeugen.)
*openjdk-8-jre-headless (Es sollte eine Version > 7 installiert werden. Welche genau, hängt von Betriebssystem und dem Installationszeitpunkt ab.)
*'''''openjdk-9-jre-headless''''' (Es sollte eine Version > 7 installiert werden. Welche genau, hängt von Betriebssystem und dem Installationszeitpunkt ab.)


Optional kann noch das Paket ''shared-mime-info'' installiert werden wenn ein gesendeter Anhang nicht direkt im Chatverlauf angezeigt werden soll, sondern erst durch einen Klick auf das Datei-Icon.
Optional kann noch das Paket '''''shared-mime-info''''' installiert werden wenn ein gesendeter Anhang nicht direkt im Chatverlauf angezeigt werden soll, sondern erst durch einen Klick auf das Datei-Icon.


Installation der Pakete in einem Rutsch:
Installation der Pakete in einem Rutsch:
  sudo apt-get update
  sudo apt-get update
  sudo apt-get install libunixsocket-java dbus libnet-dbus-perl shared-mime-info haveged openjdk-8-jre-headless
  sudo apt-get install libunixsocket-java dbus libnet-dbus-perl shared-mime-info haveged openjdk-9-jre-headless


==Installation Signal Messenger Command Line Interface==
==Installation des signal-cli==
[https://github.com/AsamK/signal-cli signal-cli] ist ein Kommandozeilen-Interface für [https://github.com/signalapp/libsignal-service-java libsignal-service-java]<ref>libsignal-service-java ist eine Java/Android Bibliothek zur Kommunikation mit dem Signal Messaging Service</ref>. Es unterstützt das Registrieren und Verifizieren einer Rufnummer sowie das Senden und Empfangen von Nachrichten.


Folgendes beschreibt die Installation des ''signal-cli'' unter Raspbian und die anschließende Verwendung in FHEM.
Der erste Schritt zur Installation von ''signal-cli'' ist, die aktuellste Versionsnummer auf der GitHub-Seite des Projektes unter "[https://github.com/AsamK/signal-cli/releases Releases]" zu finden. Zum Zeitpunkt der Erstfassung dieser Anleitung war das die Version 0.6.0.
 
Anschließend wird die Release heruntergeladen und als Benutzer '''''fhem''''' in den Wurzelordner von FHEM (z.B. ''/opt/fhem'') entpackt.
<source lang="text">
export VERSION=0.6.0
wget https://github.com/AsamK/signal-cli/releases/download/v"${VERSION}"/signal-cli-"${VERSION}".tar.gz
sudo -u fhem tar xf signal-cli-"${VERSION}".tar.gz -C /opt/fhem
</source>


Wir lassen '''signal-cli''' unter dem Benutzer '''fhem''' laufen, abweichend von der Dokumentation auf GitHub. Das Home-Verzeichnis dieses Users ist bei mir '''/opt/fhem/home'''. Dies muss im Folgenden angepasst werden, wenn Du ein anderes Home-Verzeichnis für den Benutzer '''fhem''' hast.
Zur einfacheren Handhabung kann der neu erstellte Ordner umbenannt und ein symbolischer Link in ''/usr/local/bin/'' erstellt werden.
<source lang="text">
sudo mv /opt/fhem/signal-cli-"${VERSION}" /opt/fhem/signal-cli
sudo ln -sf /opt/fhem/signal-cli/bin/signal-cli /usr/local/bin/
</source>


Was man alles mit dem Signal Messenger CLI machen kann, ist auf der [https://github.com/Quantum1337/32_SiSi.pm Github-Seite] des Modul-Autors beschrieben.  
==Registrierung einer Rufnummer==
Um Signal nutzen zu können, ist eine Rufnummer zwingend erforderlich. Für diesen Fall empfiehlt es sich, eine Nummer zu verwenden, die nicht schon für die Kommunikation mit Signal verwendet wird. Zum Beispiel eine Festnetznummer.


Als nächstes lädt man '''signal-cli-0.6.0.tar.gz''' von https://github.com/AsamK/signal-cli herunter. Im Abschnitt Installation der Beschreibung findet man einen Link zu den Binaries. Zum Zeitpunkt, an dem dieser Text verfasst wurde (12.11.2018) ist die aktuelle Version 0.6.0. Das Archiv wird ins Home-Verzeichnis von FHEM entpackt.


Das folgende wird als Benutzer '''fhem''' ausgeführt, damit die Konfiguration im Home-Verzeichnis von '''fhem''' landet, und zwar in '''/opt/fhem/home/.config/signal'''.
Die Registrierung einer Nummer läuft wie folgt ab:
#Registrierung der Nummer mittels ''signal-cli''
#Erhalt einer Textnachricht mit dem Verifizierungscode an angegebene Nummer. Wenn an der Rufnummer keine Textnachrichten empfangen werden können, kann - wie in diesem Beispiel - mit dem Parameter ''--voice'' ein Sprachanruf erzwungen werden. In beiden Fällen kann es durchaus etwas länger dauern, bis man den Verifizierungscode erhält.
#Verifizierung der Nummer mittels ''signal-cli''


Man registriert man seine Festnetznummer (im Beispiel: +49xxxxxxxxxx) mittels '''signal-cli''' in einer Shell, um davon Signal-Nachrichten zu versenden:


<source lang="bash">signal-cli-0.6.0/bin/signal-cli -u +49xxxxxxxxxx register --voice</source>
{{Hinweis|Alle der folgenden Befehle werden als Benutzer '''''fhem''''' ausgeführt, damit die Konfigurationsdateien im Home-Verzeichnis des Benutzers (z.B. ''<FHEM-Root>/.config/signal'') landen.}}


Im ersten Schritt registriert man eine Nummer mittels ''signal-cli''.
<source lang="text">sudo -u fhem signal-cli -u <Telefonnummer> register --voice</source>
Wenn alles in Ordnung ist, erhält man keine Rückmeldung. Wenn es lange dauert, hat man nicht genug Entropie.  
Wenn alles in Ordnung ist, erhält man keine Rückmeldung. Wenn es lange dauert, hat man nicht genug Entropie.  
Kurz darauf erhält man einen Sprachanruf auf Englisch, mit dem einem der sechsstellige Registrierungscode yyyyyy mitgeteilt wird. Um die Registrierung abzuschließen, führt man
Kurz darauf erhält man einen Sprachanruf auf Englisch, mit dem einem der sechsstellige Verifizierungscode yyyyyy mitgeteilt wird.


<source lang="bash">signal-cli-0.6.0/bin/signal-cli -u +49xxxxxxxxxx verify yyyyyy</source>
Im zweiten Schritt wird diese Nummer mit Hilfe des erhaltenen Codes verifiziert.
<source lang="text">sudo -u fhem signal-cli -u <Telefonnummer> verify <VerificationCode></source>
Auch hier gibt es keine Rückmeldung, solange alles funktioniert hat.


in der Shell aus. Wenn alles in Ordnung ist, erhält man keine Rückmeldung.


Dann kann man Nachrichten an einen Signal Messenger auf dem Mobiltelefon mit der Nummer 49170zzzzzzzz mittels
War die Registrierung erfolgreich, können nun Nachrichten via ''signal-cli'' versendet werden:
 
<source lang="text">signal-cli -u <RegistrierteNummer> send -m "Greetings from FHEM!" <Empfängernummer></source>
<source lang="bash">signal-cli-0.6.0/bin/signal-cli -u +49xxxxxxxxxx send -m "Greetings from FHEM!" +49170zzzzzzzz</source>
 
senden. Wenn die Schlüssellänge bemängelt wird, hat man nicht die Java Cryptography Extension (JCE) Unlimited Strength Jurisdiction Policy Files installiert oder konfiguriert. Das sollte bei Java 9 aber nicht vorkommen.
 
Ich hatte das Problem, dass die Sprachanrufe erst mit Stunden oder Tagen Verzögerung kamen (siehe [https://community.signalusers.org/t/call-verification-takes-forever/4479/11 Thread im Signal-Forum]). Dabei handelte es sich um einen vorübergehenden serverseitigen Fehler, der einige Tage bestand.
 
Um bei Updates von '''signal-cli''' nicht die Pfade anpassen zu müssen, kann man noch im Home-Verzeichnis von '''fhem''' einen symbolischen Link anlegen:
 
<source lang="bash">ln -s signal-cli-0.6.0 signal-cli</source>


== Einrichten der Kommunikation über D-Bus ==
== Einrichten der Kommunikation über D-Bus ==
Damit das FHEM-Modul über die D-Bus Schnittstelle mit ''signal-cli'' kommunizieren kann, ist die Einrichtung von D-Bus sowie die Erstellung eines [https://de.wikipedia.org/wiki/Systemd systemd]-Scripts notwendig.


Es müssen als Benutzer '''root''' die folgenden Dateien angelegt werden:
{{Hinweis|Alle der folgenden drei Dateien müssen als Benutzer '''''root''''' angelegt und editiert werden.}}
 
'''/etc/dbus-1/system.d/org.asamk.Signal.conf'''


;/etc/dbus-1/system.d/org.asamk.Signal.conf
Die Datei in einem Editor öffnen
sudo nano /etc/dbus-1/system.d/org.asamk.Signal.conf
und mit folgendem Inhalt befüllen
<source lang="xml">
<source lang="xml">
<?xml version="1.0"?> <!--*-nxml-*-->
<?xml version="1.0"?> <!--*-nxml-*-->
Zeile 94: Zeile 108:
</source>
</source>


'''/usr/share/dbus-1/system-services/org.asamk.Signal.service'''


;/usr/share/dbus-1/system-services/org.asamk.Signal.service
Die Datei in einem Editor öffnen
sudo nano /usr/share/dbus-1/system-services/org.asamk.Signal.service
und mit folgendem Inhalt befüllen
<source lang="ini">
<source lang="ini">
[D-BUS Service]
[D-BUS Service]
Zeile 103: Zeile 120:
</source>
</source>


'''/etc/systemd/system/signal.service'''


;/etc/systemd/system/signal.service
Die Datei in einem Editor öffnen
sudo nano /etc/systemd/system/signal.service
und mit folgendem Inhalt befüllen.
Achtung! Die Rufnummer im Script muss durch die in den vorigen Schritten registrierte ersetzt werden. Außerdem muss unter Umständen der Pfad des FHEM-Wurzelverzeichnisses angepasst werden.
<source lang="ini">
<source lang="ini">
[Unit]
[Unit]
Zeile 116: Zeile 137:
Type=dbus
Type=dbus
Environment="SIGNAL_CLI_OPTS=-Xms2m"
Environment="SIGNAL_CLI_OPTS=-Xms2m"
ExecStart=/opt/fhem/signal-cli/bin/signal-cli -u +49xxxxxxxxxx --config /opt/fhem/home/.config/signal daemon --system
ExecStart=signal-cli -u +49xxxxxxxxxx --config /opt/fhem/.config/signal daemon --system
User=fhem
User=fhem
BusName=org.asamk.Signal
BusName=org.asamk.Signal
Zeile 124: Zeile 145:
</source>
</source>


Aktiviert wird das alles mit


<source lang="bash">
Sind alle Dateien angelegt, können die Services mit diesen Befehlen aktiviert und gestartet werden.
systemctl daemon-reload
<source lang="text">
systemctl enable signal.service
sudo systemctl daemon-reload
systemctl reload dbus.service
sudo systemctl reload dbus.service
sudo systemctl enable signal.service
sudo systemctl start signal.service
</source>
</source>


Ob es funktioniert, kann man mit
<source lang="bash">signal-cli/bin/signal-cli --dbus-system  send -m "d-bus working" +49170zzzzzzzz</source>
austesten.


== Verwendung mit FHEM ==
Ob alles funktioniert, kann wie folgt getestet werden:
*D-Bus:
sudo -u fhem dbus-send --system --type=method_call --print-reply --dest="org.asamk.Signal" /org/asamk/Signal org.asamk.Signal.sendMessage string:<Nachricht> array:string: string:<EmpfängerNummer>
*signal-cli über D-Bus:
signal-cli --dbus-system  send -m "<Nachricht>" <EmpfängerNummer>


Es wird das Modul '''32_SiSi.pm''' von [https://github.com/Quantum1337/32_SiSi.pm Quantum1337] verwendet. Am einfachsten wechselt man als Benutzer '''fhem''' ins Verzeichnis '''FHEM''' mit den Modulen und führt
== Einbindung des FHEM-Moduls ==
Solange das Modul '''32_SiSi.pm''' noch nicht via FHEM-Update verteilt wird, ist eine manuelle Installation notwendig. Das geschieht, in dem es von der [https://github.com/Quantum1337/32_SiSi.pm GitHub-Seite] des Modul-Autors heruntergeladen und in den FHEM-Ordner kopiert wird.


<source lang="bash">wget https://raw.githubusercontent.com/Quantum1337/32_SiSi.pm/master/FHEM/32_SiSi.pm</source>
Der Befehl
wget https://raw.githubusercontent.com/Quantum1337/32_SiSi.pm/master/FHEM/32_SiSi.pm
speichert das Modul im aktuellen Verzeichnis.


aus. Die Datei sollte den richtigen Eigentümer haben. Bei mir sieht das so aus:
Mit den folgenden Befehlen wird das Modul ins das FHEM-Verzeichnis verschoben und anschließend die Datei-Rechte angepasst.
sudo mv 32_SiSi.pm /opt/fhem/FHEM/
sudo chown fhem:dialout /opt/fhem/FHEM/32_SiSi.pm


<source lang="bash">-rw-r--r-- 1 fhem dialout 29375 Nov 24 22:09 FHEM/32_SiSi.pm</source>
Anschließend wird noch die lokale CommandRef aktualisiert:
cd /opt/fhem
sudo /usr/bin/perl contrib/commandref_join.pl


Idealerweise führt man jetzt noch <source lang="bash">/opt/fhem/contrib/commandref_join.pl</source> aus, um die Commandref zu regenerieren.
Zum Abschluss wird das Modul noch FHEM bekannt gemacht. Dazu in der FHEM-Kommandozeile folgenden Befehl eingeben:
reload 32_SiSi.pm


Eine simple Definition in FHEM sieht so aus:
==Verwendung des FHEM-Moduls==
Die genaue Verwendung des Moduls 32_SiSi.pm ist in der CommandRef beschrieben. Hier deshalb nur ein kleines Beispiel.


<source lang="text">
SiSi-Device definieren:
define sisi SiSi
define Signal SiSi
attr sisi enable yes
 
attr sisi defaultPeer +49170zzzzzzzz
Dem Device mitteilen, dass es eine Verbindung zum signal-cli D-Bus Service herstellen soll:
</source>
attr sisi enable yes
 
Eine Standard-Empfängernummer definieren, falls im Befehlsaufruf keine angegeben ist:
attr sisi defaultPeer +49170zzzzzzzz


Du schickst eine Nachricht aus FHEM mit


<source lang="text">set sisi msg Hurra, es funktioniert!</source>
Anschließend kann aus FHEM heraus eine Nachricht gesendet werden:
set Signal msg Hurra, es funktioniert!


===Zusammenspiel mit den Modulen Msg und Roommate===
===Zusammenspiel mit den Modulen Msg und Roommate===
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==Hinweise==
==Hinweise==
Derzeit ist es aufgrund von Einschränkungen in der dBus-API noch nicht möglich, mit dem SiSi-Modul neue Fingerprints von Kontakten hinzuzufügen oder aus Gruppen auszutreten. Daher muss beides noch manuell auf der Linux-Kommandozeile erfolgen.
Derzeit ist es aufgrund von Einschränkungen in der D-Bus-API noch nicht möglich, mit dem SiSi-Modul neue Fingerprints von Kontakten hinzuzufügen oder aus Gruppen auszutreten. Daher muss beides noch manuell auf der Linux-Kommandozeile erfolgen.


;Neuer Fingerprint
;Neuer Fingerprint
:Mit folgendem Befehl wird dieser Nummer wieder vertraut und ''signal-cli'' fügt den geänderten Fingerprint dann automatisch zu seiner Liste hinzu.
:Mit folgendem Befehl wird dieser Nummer wieder vertraut und ''signal-cli'' fügt den geänderten Fingerprint dann automatisch zu seiner Liste hinzu.
:<source lang="sh">signal-cli -u <FHEM-NUMMER> --config /var/lib/signal-cli trust -a <Nummer mit geänderten Fingerprint></source>
:<source lang="text">sudo -u fhem signal-cli -u <FHEM-NUMMER> trust -a <Nummer mit geänderten Fingerprint></source>


;Aus einer Gruppe austreten
;Aus einer Gruppe austreten
:Soll die "FHEM-Signal-Rufnummer" aus einer bestehende Gruppe entfernt werden, kann dieser Aufruf von ''signal-cli'' verwendet werden.
:Soll die "FHEM-Signal-Rufnummer" aus einer bestehende Gruppe entfernt werden, kann dieser Aufruf von ''signal-cli'' verwendet werden.
:<source lang="sh">signal-cli -u <FHEM-NUMMER> --config /var/lib/signal-cli quitGroup -g <GroupID></source>
:<source lang="text">sudo -u fhem signal-cli -u <FHEM-NUMMER> quitGroup -g <GroupID></source>
 
==Querverweise==
<references/>
[[Kategorie:Signal]]
[[Kategorie:Signal]]

Version vom 29. November 2018, 13:38 Uhr

SiSi
Zweck / Funktion
Senden und Empfangen von Nachrichten (Text und Fotos) mit dem freien Messenger Signal
Allgemein
Typ Inoffiziell
Details
Dokumentation Thema
Support (Forum) Codeschnipsel
Modulname 32_SiSi.pm
Ersteller Quantum (Forum )
Wichtig: sofern vorhanden, gilt im Zweifel immer die (englische) Beschreibung in der commandref!

Das Modul SiSi ermöglicht den Versand von Nachrichten über den Instant-Messenging-Dienst Signal aus FHEM heraus.

Um dies zu ermöglichen, sind mehrere Schritte notwendig:

  1. Installation des Signal Messenger Command Line Interface (signal-cli).
  2. Registrierung einer Rufnummer bei Signal
  3. Einrichtung der D-Bus-Schnittstelle
  4. Inbetriebnahme des FHEM-Moduls


Diese Anleitung geht davon aus, dass

  • als Betriebssystem Debian oder Raspian verwendet wird
  • FHEM im Verzeichnis /opt/fhem installiert wurde (ansonsten müssen die Pfade in der Anleitung angepasst werden)


Alle in dieser Anleitung vorkommenden Textstellen in spitzen Klammern (z.B. <ErsetzMich>) sind durch eigene Werte zu ersetzen, sofern es sich nicht um Auszüge aus Konfigurationsdateien handelt.


Voraussetzungen

Um sowohl das signal-cli als auch das Modul verwenden zu können, müssen bestimmmte Linux-Pakete installiert sein. Im Folgenden eine Liste der Pakete für Debian/Raspian:

  • libunixsocket-java
  • dbus
  • libnet-dbus-perl
  • haveged (Dient dazu, genügend Entropie für den Zufallszahlengenerator zu erzeugen.)
  • openjdk-9-jre-headless (Es sollte eine Version > 7 installiert werden. Welche genau, hängt von Betriebssystem und dem Installationszeitpunkt ab.)

Optional kann noch das Paket shared-mime-info installiert werden wenn ein gesendeter Anhang nicht direkt im Chatverlauf angezeigt werden soll, sondern erst durch einen Klick auf das Datei-Icon.

Installation der Pakete in einem Rutsch:

sudo apt-get update
sudo apt-get install libunixsocket-java dbus libnet-dbus-perl shared-mime-info haveged openjdk-9-jre-headless

Installation des signal-cli

signal-cli ist ein Kommandozeilen-Interface für libsignal-service-java[1]. Es unterstützt das Registrieren und Verifizieren einer Rufnummer sowie das Senden und Empfangen von Nachrichten.

Der erste Schritt zur Installation von signal-cli ist, die aktuellste Versionsnummer auf der GitHub-Seite des Projektes unter "Releases" zu finden. Zum Zeitpunkt der Erstfassung dieser Anleitung war das die Version 0.6.0.

Anschließend wird die Release heruntergeladen und als Benutzer fhem in den Wurzelordner von FHEM (z.B. /opt/fhem) entpackt.

export VERSION=0.6.0
wget https://github.com/AsamK/signal-cli/releases/download/v"${VERSION}"/signal-cli-"${VERSION}".tar.gz
sudo -u fhem tar xf signal-cli-"${VERSION}".tar.gz -C /opt/fhem

Zur einfacheren Handhabung kann der neu erstellte Ordner umbenannt und ein symbolischer Link in /usr/local/bin/ erstellt werden.

sudo mv /opt/fhem/signal-cli-"${VERSION}" /opt/fhem/signal-cli
sudo ln -sf /opt/fhem/signal-cli/bin/signal-cli /usr/local/bin/

Registrierung einer Rufnummer

Um Signal nutzen zu können, ist eine Rufnummer zwingend erforderlich. Für diesen Fall empfiehlt es sich, eine Nummer zu verwenden, die nicht schon für die Kommunikation mit Signal verwendet wird. Zum Beispiel eine Festnetznummer.


Die Registrierung einer Nummer läuft wie folgt ab:

  1. Registrierung der Nummer mittels signal-cli
  2. Erhalt einer Textnachricht mit dem Verifizierungscode an angegebene Nummer. Wenn an der Rufnummer keine Textnachrichten empfangen werden können, kann - wie in diesem Beispiel - mit dem Parameter --voice ein Sprachanruf erzwungen werden. In beiden Fällen kann es durchaus etwas länger dauern, bis man den Verifizierungscode erhält.
  3. Verifizierung der Nummer mittels signal-cli


Info blue.png
Alle der folgenden Befehle werden als Benutzer fhem ausgeführt, damit die Konfigurationsdateien im Home-Verzeichnis des Benutzers (z.B. <FHEM-Root>/.config/signal) landen.


Im ersten Schritt registriert man eine Nummer mittels signal-cli.

sudo -u fhem signal-cli -u <Telefonnummer> register --voice

Wenn alles in Ordnung ist, erhält man keine Rückmeldung. Wenn es lange dauert, hat man nicht genug Entropie. Kurz darauf erhält man einen Sprachanruf auf Englisch, mit dem einem der sechsstellige Verifizierungscode yyyyyy mitgeteilt wird.

Im zweiten Schritt wird diese Nummer mit Hilfe des erhaltenen Codes verifiziert.

sudo -u fhem signal-cli -u <Telefonnummer> verify <VerificationCode>

Auch hier gibt es keine Rückmeldung, solange alles funktioniert hat.


War die Registrierung erfolgreich, können nun Nachrichten via signal-cli versendet werden:

signal-cli -u <RegistrierteNummer> send -m "Greetings from FHEM!" <Empfängernummer>

Einrichten der Kommunikation über D-Bus

Damit das FHEM-Modul über die D-Bus Schnittstelle mit signal-cli kommunizieren kann, ist die Einrichtung von D-Bus sowie die Erstellung eines systemd-Scripts notwendig.


Info blue.png
Alle der folgenden drei Dateien müssen als Benutzer root angelegt und editiert werden.


/etc/dbus-1/system.d/org.asamk.Signal.conf

Die Datei in einem Editor öffnen

sudo nano /etc/dbus-1/system.d/org.asamk.Signal.conf

und mit folgendem Inhalt befüllen

<?xml version="1.0"?> <!--*-nxml-*-->
<!DOCTYPE busconfig PUBLIC "-//freedesktop//DTD D-BUS Bus Configuration 1.0//EN"
        "http://www.freedesktop.org/standards/dbus/1.0/busconfig.dtd">

<busconfig>
        <policy user="fhem">
                <allow own="org.asamk.Signal"/>
                <allow send_destination="org.asamk.Signal"/>
                <allow receive_sender="org.asamk.Signal"/>
        </policy>

        <policy context="default">
                <allow send_destination="org.asamk.Signal"/>
                <allow receive_sender="org.asamk.Signal"/>
        </policy>
</busconfig>


/usr/share/dbus-1/system-services/org.asamk.Signal.service

Die Datei in einem Editor öffnen

sudo nano /usr/share/dbus-1/system-services/org.asamk.Signal.service

und mit folgendem Inhalt befüllen

[D-BUS Service]
Name=org.asamk.Signal
Exec=/bin/false
SystemdService=dbus-org.asamk.Signal.service


/etc/systemd/system/signal.service

Die Datei in einem Editor öffnen

sudo nano /etc/systemd/system/signal.service

und mit folgendem Inhalt befüllen. Achtung! Die Rufnummer im Script muss durch die in den vorigen Schritten registrierte ersetzt werden. Außerdem muss unter Umständen der Pfad des FHEM-Wurzelverzeichnisses angepasst werden.

[Unit]
Description=Send secure messages to Signal clients
Requires=dbus.socket
After=dbus.socket
Wants=network-online.target
After=network-online.target

[Service]
Type=dbus
Environment="SIGNAL_CLI_OPTS=-Xms2m"
ExecStart=signal-cli -u +49xxxxxxxxxx --config /opt/fhem/.config/signal daemon --system
User=fhem
BusName=org.asamk.Signal

[Install]
Alias=dbus-org.asamk.Signal.service


Sind alle Dateien angelegt, können die Services mit diesen Befehlen aktiviert und gestartet werden.

sudo systemctl daemon-reload
sudo systemctl reload dbus.service
sudo systemctl enable signal.service
sudo systemctl start signal.service


Ob alles funktioniert, kann wie folgt getestet werden:

  • D-Bus:
sudo -u fhem dbus-send --system --type=method_call --print-reply --dest="org.asamk.Signal" /org/asamk/Signal org.asamk.Signal.sendMessage string:<Nachricht> array:string: string:<EmpfängerNummer>
  • signal-cli über D-Bus:
signal-cli --dbus-system  send -m "<Nachricht>" <EmpfängerNummer>

Einbindung des FHEM-Moduls

Solange das Modul 32_SiSi.pm noch nicht via FHEM-Update verteilt wird, ist eine manuelle Installation notwendig. Das geschieht, in dem es von der GitHub-Seite des Modul-Autors heruntergeladen und in den FHEM-Ordner kopiert wird.

Der Befehl

wget https://raw.githubusercontent.com/Quantum1337/32_SiSi.pm/master/FHEM/32_SiSi.pm

speichert das Modul im aktuellen Verzeichnis.

Mit den folgenden Befehlen wird das Modul ins das FHEM-Verzeichnis verschoben und anschließend die Datei-Rechte angepasst.

sudo mv 32_SiSi.pm /opt/fhem/FHEM/
sudo chown fhem:dialout /opt/fhem/FHEM/32_SiSi.pm

Anschließend wird noch die lokale CommandRef aktualisiert:

cd /opt/fhem
sudo /usr/bin/perl contrib/commandref_join.pl

Zum Abschluss wird das Modul noch FHEM bekannt gemacht. Dazu in der FHEM-Kommandozeile folgenden Befehl eingeben:

reload 32_SiSi.pm

Verwendung des FHEM-Moduls

Die genaue Verwendung des Moduls 32_SiSi.pm ist in der CommandRef beschrieben. Hier deshalb nur ein kleines Beispiel.

SiSi-Device definieren:

define Signal SiSi

Dem Device mitteilen, dass es eine Verbindung zum signal-cli D-Bus Service herstellen soll:

attr sisi enable yes

Eine Standard-Empfängernummer definieren, falls im Befehlsaufruf keine angegeben ist:

attr sisi defaultPeer +49170zzzzzzzz


Anschließend kann aus FHEM heraus eine Nachricht gesendet werden:

set Signal msg Hurra, es funktioniert!

Zusammenspiel mit den Modulen Msg und Roommate

Um mithilfe des Moduls Msg Signal-Nachrichten versenden zu können, ist im Device globalMsg das Attribut msgCmdPush zu setzen.

attr globalMsg msgCmdPush set %DEVICE% msg @%RECIPIENT% %MSG%

Optional kann ein Standard-Empfänger gesetzt werden der die Nachricht erhält, wenn beim Aufruf von Msg kein Empfänger angegeben wurde:

attr globalMsg msgContactPush <Signal-Device>:<Empfängernummer>

Danach kann mit msg Testnachricht eine Signal-Nachricht versendet werden.


Werden ROOMMATE-Devices verwendet, kann jedem eine Kontaktadresse hinterlegt werden, damit beim Aufruf von Msg einfach der Device-Name anstatt der Nummer angegeben werden kann. (Funktioniert natürlich bei jedem anderen Device auch. Aber ein ROOMMATE-Device macht das ganze anschaulicher.)

attr <ROOMMATE-Device> msgContactPush <Signal-Device>:<Empfängernummer>

z.B.:
attr rr_Max msgContactPush Signal:+49...

Anschließend kann mit msg @rr_Max Testnachricht eine Nachricht an Max gesendet werden.

Hinweise

Derzeit ist es aufgrund von Einschränkungen in der D-Bus-API noch nicht möglich, mit dem SiSi-Modul neue Fingerprints von Kontakten hinzuzufügen oder aus Gruppen auszutreten. Daher muss beides noch manuell auf der Linux-Kommandozeile erfolgen.

Neuer Fingerprint
Mit folgendem Befehl wird dieser Nummer wieder vertraut und signal-cli fügt den geänderten Fingerprint dann automatisch zu seiner Liste hinzu.
sudo -u fhem signal-cli -u <FHEM-NUMMER> trust -a <Nummer mit geänderten Fingerprint>
Aus einer Gruppe austreten
Soll die "FHEM-Signal-Rufnummer" aus einer bestehende Gruppe entfernt werden, kann dieser Aufruf von signal-cli verwendet werden.
sudo -u fhem signal-cli -u <FHEM-NUMMER> quitGroup -g <GroupID>

Querverweise

  1. libsignal-service-java ist eine Java/Android Bibliothek zur Kommunikation mit dem Signal Messaging Service