AES Encryption: Unterschied zwischen den Versionen

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Anders als der Name vermuteten lässt, handelt es sich beim HM-AES-Encryption Modus ("BidCos") nicht um tatsächlich encrypteten Funkverkehr, sondern um das Einschalten eines Signingrequest-Modus (AES-Challenge-Response (CR)). Hierdurch soll sichergestellt werden, dass der Funkbefehl auch tatsächlich von der Zentrale kommt, die ihn vorgeblich gesendet hat.
Anders als der Name vermuteten lässt, handelt es sich beim HM-AES-Encryption Modus ("BidCos") nicht um tatsächlich encrypteten Funkverkehr, sondern um das Einschalten eines Signingrequest-Modus (AES-Challenge-Response (CR)). Hierbei muss ich der Sender durch einen AES kodierten Key authentifizieren. Der Empfänger wird das Kommando nur ausführen, wenn die Authentifizierung korrekt ist.
Der eigentliche Datenverkehr ist in Klartext und kann immer ge-monitort werden, jedoch das senden von Kommandos von nicht autorisierten Quellen wird unterbunden.  


== Details ==
== Kommunikationsstrecken ==
Wenn die AES-Signierung an einem HomeMatic-Gerät eingeschaltet wird, führt ein Aktor einen empfangenen Befehl nicht sofort aus, sondern fragt beim Absender zurück. Dieser muss dann mit einer Bestätigung antworten. Erst dann wird der Befehl tatsächlich ausgeführt. Die AES Challenge-Response Antwort wird dabei mit dem Systemschlüssel erzeugt. Der Systemschlüssel wird von der Zentrale bzw. dem [[HMLAN Konfigurator]] auf alle gepairten HomeMatic Geräte verteilt. Standardmäßig ist hier ab Werk ein einheitlicher Standardschlüssel hinterlegt. Dieser ist in '''allen''' HM-Geräten gleich.
Der Betrieb von Home Automation bedarf unterschiedliche Kommunikationspfade.
Der Standardschlüssel kann vom Nutzer geändert werden, jedoch bringt dies ggf. einige Nachteile mit sich. Es wird daher verschiedentlich empfohlen, den Schlüssel zumindest solange der werksseitig voreingestellte Schlüssel noch nicht bekannt ist, nicht zu verändern (Details siehe weiter unten).
Von der eigentliche Zentrale aus gibt es einen Weg zum Eingabeterminal (web-interface auf PC, Smartphone o.ä.), die Zentrale-Frontend-Schnittstelle.
Weiter gibt es einen Weg zum IO Gerät (HMLAN,HMusb, CUL, CUN(O)) welches die Brücke zur Funk-strecke oder Kabel-strecke herstellt. Das ist die FHEM-IO Schnittstelle.
Nun kommt die IO-Geräte Strecke, die Funkstrecke.
Letztlich ist da noch die Geräte-Geräte Schnittstelle für die Direkt-Kommunikation der Geräte untereinander.  


Der Funkverkehr selbst ist nicht verschlüsselt.
=== Zentrale <-> Frontend ===
AES wird hier nicht genutzt. Diese Schnittstelle muss der User durch andere Verfahren sichern, wie Tunnel, secure login und Ähnliches. Es wird im AES Kontext nicht weiter betrachtet.


Diese Methode soll die Sicherheit erhöhen, indem der Aktor selber nachfragen kann, ob der Funkbefehl auch tatsächlich von einem autorisierten Absender gekommen ist. Da aber alle HM-Geräte bei der Auslieferung den selben Standardschlüssel besitzen, könnte prinzipiell jede Zentrale (CCU) bzw. jeder HMLAN-Konfigurator mit der entsprechenden eingestellten HM-ID fremde Geräte mit Standardschlüssel steuern.  
=== Zentrale <-> IO ===
Homematic könnte AES auf dieser Strecke unterstützen, FHEM kann dies allerdings nicht. Nutzt man eine CCU2  anstelle von FHEM als Zentrale kann hier AES eingeschaltet werden. Wenn FHEM die Zentrale ist muss im IO AES über die HM-PC-software abgeschaltet werden, sonst kann FHEM nicht mit dem IO kommunizieren.
Es sind 2 Schnittstellen zu betrachten:
Nutzt man ein USB Interface besteht i.a. keine Sicherheitslücke. Man muss sicherstellen, dass niemand in die Zentrale eindringen kann.
So man ein IO am LAN nutzt (HMLAN, CUNO mit LAN) muss man das LAN entsprechend sicher ist. Entsprechende Verfahren (z.B. VLAN, Firewalls,...) werden hier nicht weiter besprochen.


Es ist daher möglich, mit einem HMLAN-Konfigurator, der per FHEM die richtige HM-ID eingestellt hat, alle Aktoren einer fremden Installation zu schalten (die 3-Byte grosse HM-ID ist Bestandteil der Signingantwort), sofern der werksseitig voreingestellte Schlüssel nicht verändert wurde.
=== IO <-> Gerät ===
Dieses Teilstück kann mit AES gesichert werden. Es muss ein HMUSB oder HMLAN genutzt werden. Eine CUL/CUNO unterstützt kein AES. Die Kommunikation ist wie weiter unten beschrieben auf Signaturbasis.
Die AES-Keys müssen von der HM-PC-software in den Geräten gesetzt werden.
=== Gerät <-> Gerät ===
AES kann für die Kommunikation zwischen den Geräten eingeschaltet werden. Hierbei werden Trigger von Sensoren (z.B. Tasten) vom Empfänger durch AES-signatur überprüft. Dies kann je Kanal an/abgeschaltet werden. Ein 2-kanal schalter kann auf einen Kanal AES nutzen und auf dem 2. nicht


Um hier also einen echten Sicherheitsgewinn zu erzielen, muss daher '''zwingend''' ein eigener Systemschlüssel vergeben werden.
== Ablauf ==
Bei eingeschalteter AES-Signatur wird das Kommando nicht sofort ausgeführt. Der Empfänger sendet eine Signatur-request an den Sender zurück, welchen dieser mit seinem AES-Key kodieren und rücksenden muss. Nur wenn die Antwort korrekt ist wird das Kommando ausgeführt und der Empfänger quittiert mit einem ACK an den Sender.
Die AES Challenge-Response Antwort wird mit dem System-Schlüssel erzeugt. Der Systems-Schlüssel wird von der Zentrale bzw. dem [[HMLAN Konfigurator]] auf alle gepairten HomeMatic Geräte verteilt. Ab Werk ist ein einheitlicher Standard-Schlüssel hinterlegt. Dieser ist in '''allen''' HM-Geräten gleich und '''muss''' somit vom User geändert werden um einen sinnvollen Schutz zu erreichen.


== Nachteile der AES-Signierung Methode ==
AES sichert, wenn eingeschaltet
* Bis der Aktor schaltet, ist mehr Funkverkehr erforderlich. Anstatt 2 werden 4 Messages versendet (anstatt nach einer wird nach drei Messages geschaltet), die Verzögerung ist deutlich merkbar. Die Batteriebelastung ist ebenfalls höher.
* das Ändern der Gerätekonfiguration
* Jedes Kommando und seine Bestätigung wird unverschlüsselt versendet, so dass Beobachter von außen den Zustand jedes Aktors durch Mitlesen des Funkverkehrs kennen können. Dies trifft auch bei selbst gesetztem Schlüssel zu.
* das Auslösen von Triggern (Tasten, Sensoren,...)
* Durch Fehler in der Firmware verschiedener Aktoren werden Toggle-Kommandos zumindest bei einigen Schaltern (HM-LC-Sw1-Pl und HM-LC-SW2-PB-FM) vor Eintreffen des Signingpaketes geschaltet. Bei einem Test einem HM-LC-SW1-PL mit Firmware Version 1.9 konnte dieses Verhalten allerdings nicht reproduziert werden. In dieser Version scheint der Bug nicht mehr existent zu sein.
* durch Nutzung des HMLAN-Konfigurators ggf. umgehen des Singnings bei der Nutzung des Standardschlüssels möglich (siehe oben).
* CUL und CUN(O) unterstützen die AES-Signierung nicht. Werden HM-Aktoren mit eingeschalteter AES-Signierung an eine CCU oder einem HMLAN-Konfigurator angelernt (gepairt), so können sie von einem CUL trotz gleicher HMID nicht gesteuert werden. Bei einem Wechsel der Zentrale bzw. des HMLAN-Konfigurators müssen alle Geräte an der neuen Zentrale bzw. dem HMLAN-Konfigurator wieder angelernt werden.
* Ein faktischer Sicherheitsgewinn ist nur gegeben, wenn ein eigener System-Sicherheitsschlüssel genutzt wird.
== Erhöhung der Sicherheit durch Vergabe eines eigenen Schlüssels ==
Eine Steigerung der Sicherheit ergibt sich nur, wenn man den werksseitig vorgegeben Schlüssel ändert.


Solange Angreifern dieser unbekannt bleibt, ist ein Fremdschalten nicht mehr möglich (wohl aber ein Ermitteln des aktuellen Schaltzustandes durch Mitschneiden des Funkverkehrs, da der Funkverkehr selbst nicht verschlüsselt ist).
== Aktivieren, Einrichten, Umgang in FHEM ==
*Zuerst muss ein Schlüssel vergeben werden. FHEM unterstützt '''nicht''' das Verteilen des Schlüssels auf die HM Komponenten. Hierzu ist die HM Konfigurationssoftware (HM-PC-Software) notwendig oder eine CCU.
Der erste Schritt ist, einen Schlüssel (key) zu vergeben und ihn per HM-SW in alle gepairten Geräte zu übertragen. Im System kann mehr als ein Key aktiv sein, was schon wegen der Änderungsprozedur notwendig ist. Ändert man den key und ein Gerät ist gerade nicht aktiv kann/muss das System den vorigen key noch nutzen.
* Der User muss sich den Schlüssel zwingend merken. Er kann nicht resetet werden! Im Zweifelsfall muss das Gerät kostenpflichtig von eQ3 rückgesetzt werden.
* Der key muss dem IO Gerät bekannt gemacht werden. Es wird als Attribut gesetzt, wobei 5 keys eingetragen werden können (hmKey hmKey2 hmKey3 hmKey4 hmKey5). Der Key wird MD5 kodiert - man kann ihn in Klartext oder bereits kodiert eingeben. FHEM kodiert in, wenn er in Klartext eingegeben werden sollte. FHEM speichert das Attribut ausschließlich kodiert.
* Eine AES Signatur muss von Empfänger angefordert werden. Dementsprechend wird die Nutzung auch dort eingeschaltet. Eingeschaltet wird durch das Setzen des Registers '''sign''' auf on. Es wird für jeden Kanal des Geräts separat gesteuert.
* Ein Sender, der mit einem Empfänger gepeert ist sollte wissen, ob dieser AES nutzen wird. Das Register '''expectAES''' ist hierbei auf on zu setzen.
* Die Zentrale kann ebenfalls eine AES Signatur von einem Gerät anfordern, so es einen Trigger empfängt. Hierzu ist im Device eines Geräts das Attribut '''aesCommReq''' auf 1 zu setzen.


Das gesamte System ist in der Handhabung dann aber etwas aufwändiger. So ist es dann z.B. nicht möglich den Sicherheitsschlüssel in einzelnen Aktoren selbst zurückzusetzen. Nur die Zentrale bzw. der HMLAN-Konfigurator kann einen Schlüssel an alle angelernten Komponenten verteilen bzw. angelernte Module in den Werkszustand setzen (Schlüssel wird auf Werksschlüssel zurückgesetzt).
== Nachteile, Einschränkungen==
* AES-Signatur wird von HMLAN und HMUSB unterstützt, nicht aber von CUL und CUN(O).  
* Die zusätzliche Kommunikation führt zu einer Verzögerung von etwa 200ms je Vorgang.
* Die erhöhte Nachrichtenlast schlägt sich in der Auslastung der IO Geräts nieder. Wenn zwischen Zentrale und dem Gerät AES-Signatur genutzt wird reduziert sich die Kapazität je Stunde des IOs.
* Jedes Kommando und seine Bestätigung wird unverschlüsselt übertragen, so dass Beobachter von außen den Zustand jedes Aktors durch mitlesen des Funkverkehrs ermitteln können. Dies trifft auch bei selbst gesetztem Schlüssel zu.
* Ein Sicherheitsgewinn ist nur gegeben, wenn ein eigener System-Sicherheitsschlüssel genutzt wird.


Wenn also ein eigener Schlüssel vergeben wurde und dieser später nicht mehr bekannt ist, dann die Zentrale zurückgesetzt wird (oder eine defekte gegen eine neue mit Werksschlüssel ausgetauscht wird) ohne dass die Komponenten vorher auf Werkseinstellung zurückgesetzt wurden, dann sind die entsprechenden Komponenten (Sensoren, Aktoren und Sender) erst einmal nicht mehr verwendbar.  
== Hinweise ==
Wenn man also den selbst gesetzten Schlüssel vergessen / verloren hat, hilft nur noch ein Zurücksetzen beim Hersteller. Dabei fallen dann natürlich entsprechende Kosten an.
Eine Steigerung der Sicherheit ergibt sich nur, wenn man den werksseitig vorgegeben Schlüssel ändert. Solange Angreifern dieser unbekannt bleibt, ist ein Fremdschalten oder die Änderung der Konfiguration nicht mehr möglich, wohl aber ein Ermitteln des aktuellen Schaltzustandes.
 
Wurde ein eigener Schlüssel vergeben der nicht mehr bekannt ist und wird dann die Zentrale zurückgesetzt oder ausgetauscht ohne dass die Komponenten vorher auf Werkseinstellung zurückgesetzt wurden sind die entsprechenden Komponenten '''nicht mehr verwendbar'''. Die Geräte müssen kostenpflichtig eingeschickt und rückgesetzt werden.  


'''WICHTIG''': den eigenen Sicherheitsschlüssel gut und sicher aufbewahren.
'''WICHTIG''': den eigenen Sicherheitsschlüssel gut und sicher aufbewahren.


Wenn man ein Gerät mit gesetztem eigenem Sicherheitsschlüssel an eine andere/neue Zentrale anlernen möchte, so wird man während des Anlernvorgangs nach dem eigenen Sicherheitsschlüssel gefragt.
Wenn ein Gerät mit gesetztem eigenem Sicherheitsschlüssel an eine andere/neue Zentrale anlernen soll, wird während des Anlernvorgangs nach dem eigenen Sicherheitsschlüssel gefragt. Dieser muss also bereits in der neuen Zentrale vorliegen.
 
Da die Schlüsselimplementation der CCU in älteren Firmwareversionen (vor 1.504) z.T. mit Bugs behaftet ist, ergeben sich Risiken selbst dann, wenn der Schlüssel bekannt ist. So darf der Schlüssel z.b. keinesfalls ein "&amp;" enthalten. Gelegentlich wird auch berichtet, dass garantiert richtig eingegebene Schlüssel bei Systemwechseln nicht akzeptiert wurden.
 
'''WICHTIG''': Sicherheitshalber keine Sonderzeichen im eigenen Sicherheitsschlüssel verwenden.


Der AES-Signier-Schlüssel kann derzeit nicht von FHEM gesetzt werden, sondern muss im [[HMLAN Konfigurator]] per mitgelieferter HomeMatic-Software gesetzt werden.
Die AES-Signierung kann mit einigen Ausnahmen in jedem HM-Gerät separat je Kanal aktiviert/deaktiviert werden.
In einigen Geräte wie z.B. KeyMatic kann die AES-Signierung nicht abgeschaltet werden. Diese Geräte kommunizieren '''immer''' AES-Signiert.


Die AES-Signierung kann mit einigen Ausnahmen in jedem HM-Gerät separat aktiviert/deaktiviert werden.
== Bekannte Probleme ==
In einigen Geräte wie z.B. dem KeyMatic kann die AES-Signierung nicht abgeschaltet werden. Diese Geräte kommunizieren '''immer''' AES-Signiert mit der Zentrale bzw. dem HMLAN-Konfigurator.
* Durch Fehler in der Firmware einiger Aktoren/FW Versionen (HM-LC-Sw1-Pl und HM-LC-SW2-PB-FM) werden Toggle-Kommandos '''vor''' Eintreffen des Signingpaketes geschaltet. Beim HM-LC-SW1-PL mit Firmware Version 1.9 konnte dieses Verhalten nicht mehr reproduziert werden.
*Die Schlüsselimplementation der CCU in älteren Firmwareversionen (vor 1.504) ist mit Bugs behaftet. Es ergeben sich Risiken selbst dann, wenn der Schlüssel bekannt ist. So darf der Schlüssel z.b. keinesfalls ein "&amp;" enthalten. Gelegentlich wird auch berichtet, dass garantiert richtig eingegebene Schlüssel bei Systemwechseln nicht akzeptiert wurden. '''WICHTIG''': Keine Sonderzeichen im eigenen Sicherheitsschlüssel verwenden.


[[Kategorie:HomeMatic Components]]
[[Kategorie:HomeMatic Components]]

Version vom 28. März 2014, 18:48 Uhr

Anders als der Name vermuteten lässt, handelt es sich beim HM-AES-Encryption Modus ("BidCos") nicht um tatsächlich encrypteten Funkverkehr, sondern um das Einschalten eines Signingrequest-Modus (AES-Challenge-Response (CR)). Hierbei muss ich der Sender durch einen AES kodierten Key authentifizieren. Der Empfänger wird das Kommando nur ausführen, wenn die Authentifizierung korrekt ist. Der eigentliche Datenverkehr ist in Klartext und kann immer ge-monitort werden, jedoch das senden von Kommandos von nicht autorisierten Quellen wird unterbunden.

Kommunikationsstrecken

Der Betrieb von Home Automation bedarf unterschiedliche Kommunikationspfade. Von der eigentliche Zentrale aus gibt es einen Weg zum Eingabeterminal (web-interface auf PC, Smartphone o.ä.), die Zentrale-Frontend-Schnittstelle. Weiter gibt es einen Weg zum IO Gerät (HMLAN,HMusb, CUL, CUN(O)) welches die Brücke zur Funk-strecke oder Kabel-strecke herstellt. Das ist die FHEM-IO Schnittstelle. Nun kommt die IO-Geräte Strecke, die Funkstrecke. Letztlich ist da noch die Geräte-Geräte Schnittstelle für die Direkt-Kommunikation der Geräte untereinander.

Zentrale <-> Frontend

AES wird hier nicht genutzt. Diese Schnittstelle muss der User durch andere Verfahren sichern, wie Tunnel, secure login und Ähnliches. Es wird im AES Kontext nicht weiter betrachtet.

Zentrale <-> IO

Homematic könnte AES auf dieser Strecke unterstützen, FHEM kann dies allerdings nicht. Nutzt man eine CCU2 anstelle von FHEM als Zentrale kann hier AES eingeschaltet werden. Wenn FHEM die Zentrale ist muss im IO AES über die HM-PC-software abgeschaltet werden, sonst kann FHEM nicht mit dem IO kommunizieren. Es sind 2 Schnittstellen zu betrachten: Nutzt man ein USB Interface besteht i.a. keine Sicherheitslücke. Man muss sicherstellen, dass niemand in die Zentrale eindringen kann. So man ein IO am LAN nutzt (HMLAN, CUNO mit LAN) muss man das LAN entsprechend sicher ist. Entsprechende Verfahren (z.B. VLAN, Firewalls,...) werden hier nicht weiter besprochen.

IO <-> Gerät

Dieses Teilstück kann mit AES gesichert werden. Es muss ein HMUSB oder HMLAN genutzt werden. Eine CUL/CUNO unterstützt kein AES. Die Kommunikation ist wie weiter unten beschrieben auf Signaturbasis. Die AES-Keys müssen von der HM-PC-software in den Geräten gesetzt werden.

Gerät <-> Gerät

AES kann für die Kommunikation zwischen den Geräten eingeschaltet werden. Hierbei werden Trigger von Sensoren (z.B. Tasten) vom Empfänger durch AES-signatur überprüft. Dies kann je Kanal an/abgeschaltet werden. Ein 2-kanal schalter kann auf einen Kanal AES nutzen und auf dem 2. nicht

Ablauf

Bei eingeschalteter AES-Signatur wird das Kommando nicht sofort ausgeführt. Der Empfänger sendet eine Signatur-request an den Sender zurück, welchen dieser mit seinem AES-Key kodieren und rücksenden muss. Nur wenn die Antwort korrekt ist wird das Kommando ausgeführt und der Empfänger quittiert mit einem ACK an den Sender. Die AES Challenge-Response Antwort wird mit dem System-Schlüssel erzeugt. Der Systems-Schlüssel wird von der Zentrale bzw. dem HMLAN Konfigurator auf alle gepairten HomeMatic Geräte verteilt. Ab Werk ist ein einheitlicher Standard-Schlüssel hinterlegt. Dieser ist in allen HM-Geräten gleich und muss somit vom User geändert werden um einen sinnvollen Schutz zu erreichen.

AES sichert, wenn eingeschaltet

  • das Ändern der Gerätekonfiguration
  • das Auslösen von Triggern (Tasten, Sensoren,...)

Aktivieren, Einrichten, Umgang in FHEM

  • Zuerst muss ein Schlüssel vergeben werden. FHEM unterstützt nicht das Verteilen des Schlüssels auf die HM Komponenten. Hierzu ist die HM Konfigurationssoftware (HM-PC-Software) notwendig oder eine CCU.

Der erste Schritt ist, einen Schlüssel (key) zu vergeben und ihn per HM-SW in alle gepairten Geräte zu übertragen. Im System kann mehr als ein Key aktiv sein, was schon wegen der Änderungsprozedur notwendig ist. Ändert man den key und ein Gerät ist gerade nicht aktiv kann/muss das System den vorigen key noch nutzen.

  • Der User muss sich den Schlüssel zwingend merken. Er kann nicht resetet werden! Im Zweifelsfall muss das Gerät kostenpflichtig von eQ3 rückgesetzt werden.
  • Der key muss dem IO Gerät bekannt gemacht werden. Es wird als Attribut gesetzt, wobei 5 keys eingetragen werden können (hmKey hmKey2 hmKey3 hmKey4 hmKey5). Der Key wird MD5 kodiert - man kann ihn in Klartext oder bereits kodiert eingeben. FHEM kodiert in, wenn er in Klartext eingegeben werden sollte. FHEM speichert das Attribut ausschließlich kodiert.
  • Eine AES Signatur muss von Empfänger angefordert werden. Dementsprechend wird die Nutzung auch dort eingeschaltet. Eingeschaltet wird durch das Setzen des Registers sign auf on. Es wird für jeden Kanal des Geräts separat gesteuert.
  • Ein Sender, der mit einem Empfänger gepeert ist sollte wissen, ob dieser AES nutzen wird. Das Register expectAES ist hierbei auf on zu setzen.
  • Die Zentrale kann ebenfalls eine AES Signatur von einem Gerät anfordern, so es einen Trigger empfängt. Hierzu ist im Device eines Geräts das Attribut aesCommReq auf 1 zu setzen.

Nachteile, Einschränkungen

  • AES-Signatur wird von HMLAN und HMUSB unterstützt, nicht aber von CUL und CUN(O).
  • Die zusätzliche Kommunikation führt zu einer Verzögerung von etwa 200ms je Vorgang.
  • Die erhöhte Nachrichtenlast schlägt sich in der Auslastung der IO Geräts nieder. Wenn zwischen Zentrale und dem Gerät AES-Signatur genutzt wird reduziert sich die Kapazität je Stunde des IOs.
  • Jedes Kommando und seine Bestätigung wird unverschlüsselt übertragen, so dass Beobachter von außen den Zustand jedes Aktors durch mitlesen des Funkverkehrs ermitteln können. Dies trifft auch bei selbst gesetztem Schlüssel zu.
  • Ein Sicherheitsgewinn ist nur gegeben, wenn ein eigener System-Sicherheitsschlüssel genutzt wird.

Hinweise

Eine Steigerung der Sicherheit ergibt sich nur, wenn man den werksseitig vorgegeben Schlüssel ändert. Solange Angreifern dieser unbekannt bleibt, ist ein Fremdschalten oder die Änderung der Konfiguration nicht mehr möglich, wohl aber ein Ermitteln des aktuellen Schaltzustandes.

Wurde ein eigener Schlüssel vergeben der nicht mehr bekannt ist und wird dann die Zentrale zurückgesetzt oder ausgetauscht ohne dass die Komponenten vorher auf Werkseinstellung zurückgesetzt wurden sind die entsprechenden Komponenten nicht mehr verwendbar. Die Geräte müssen kostenpflichtig eingeschickt und rückgesetzt werden.

WICHTIG: den eigenen Sicherheitsschlüssel gut und sicher aufbewahren.

Wenn ein Gerät mit gesetztem eigenem Sicherheitsschlüssel an eine andere/neue Zentrale anlernen soll, wird während des Anlernvorgangs nach dem eigenen Sicherheitsschlüssel gefragt. Dieser muss also bereits in der neuen Zentrale vorliegen.

Die AES-Signierung kann mit einigen Ausnahmen in jedem HM-Gerät separat je Kanal aktiviert/deaktiviert werden. In einigen Geräte wie z.B. KeyMatic kann die AES-Signierung nicht abgeschaltet werden. Diese Geräte kommunizieren immer AES-Signiert.

Bekannte Probleme

  • Durch Fehler in der Firmware einiger Aktoren/FW Versionen (HM-LC-Sw1-Pl und HM-LC-SW2-PB-FM) werden Toggle-Kommandos vor Eintreffen des Signingpaketes geschaltet. Beim HM-LC-SW1-PL mit Firmware Version 1.9 konnte dieses Verhalten nicht mehr reproduziert werden.
  • Die Schlüsselimplementation der CCU in älteren Firmwareversionen (vor 1.504) ist mit Bugs behaftet. Es ergeben sich Risiken selbst dann, wenn der Schlüssel bekannt ist. So darf der Schlüssel z.b. keinesfalls ein "&" enthalten. Gelegentlich wird auch berichtet, dass garantiert richtig eingegebene Schlüssel bei Systemwechseln nicht akzeptiert wurden. WICHTIG: Keine Sonderzeichen im eigenen Sicherheitsschlüssel verwenden.