HomeMatic Peering Beispiele

Aus FHEMWiki

Dieser Artikel beschreibt wie mit FHEM Homematic Sensoren und Aktoren gepeert werden können. Peering ist nicht mit Pairing zu verwechseln - das wäre das Verknüpfen von Homematic Geräten mit einer Zentrale (wie beispielsweise FHEM über die IOs CUL oder HMLAN). Details zum Pairing findet man hier.

Grundlagen

Beim 'Peering (deutsch sinngemäß: Verbindung von Gleichen) handelt es sich um das Verknüpfen von Kanälen (Channels) verschiedender HomeMatic-Geräte, um diese auch ohne Zentrale kommunizieren zu lassen. Nach dem Peering sendet meist ein Sensorkanal (remote, push-button, Bewegungsmelder,...) einen Trigger an einen Aktorkanal des anderen Gerätes. Besonderheiten:

  • peeren kann man nur Channels, nicht HomeMatic-Geräte. Die Peer-Listen der verschiedenen Kanäle eines Gerätes sind unabhängig voneinander.
  • gepeert werden immer ein oder mehrere Sensorkanäle mit einem oder mehreren Aktorkanälen
  • der Sensor sendet einen Trigger, evtl. mit einem Zusatzwert. Es ist immer der Aktorkanal, der festlegt, welche Aktion ergriffen wird. Ein Button kann demnach gleichzeitig ein Einschalter für einen Aktor und ein Ausschalter für einen anderen Aktor sein.

Sensoren

Ist ein Sensorkanal mit einem Aktorkanal gepeert, gibt es meist nur wenig mögliche Einstellungen. Wichtige Beispiele sind

  • Notwendigkeit, den Peer mit einem burst aufzuwecken (Register peerNeedsBurst).
  • Erwartung von AES-Verschlüsselung/Authentifizierung (Register expectAES).

LED

Ein ungepeerter Sensorkanal signalisiert einen Tastendruck meist mit gelber LED. Ist der Kanal gepeert, wird mit einer grünen LED signalisiert, dass ALLE Peers den Empfang des Triggers bestätigt (d.h. "ACK" gesendet) haben. Sollten nicht alle Peers eine Bestätigung senden, wird mit einer rot LED quittiert.

Aktoren

Ist ein Sensorkanal mit diesem Aktorkanal gepeert, muss im Aktorkanal eingestellt werden, welche Trigger gültig sind und welche Aktionen ergriffen werden sollen. Im Channel wird ein Satz Register angelegt, die als Reading mit R-<peername>... zusammengefasst sind. Meist sind 2 Gruppen je Peer vorhanden, eine für langen lg und eine für kurzen sh Tastendruck. Die Register für long und short sind deckungsgleich, bis auf das Register multiExec in der Gruppe long.

Condition Table

Mit den Registern der Condition Table CT kann man Trigger filtern. So sendet beispielsweise ein Fensterkontakt einen Trigger mit einem Zusatzwert open=200 oder closed=0. Die CT hat 2 Vergleichswerte, Hi und Lo. Der Zusatzwert des Triggers wird entsprechend des Einträgen in der CT-tabelle verglichen. Ist der Schalter z.B. an, dann wird auf den Eintrag in CTon genutzt. Steht dort geLo wird gprüft, ob der Zusatzwert des triggers grösser oder gleich dem Lo-Wert ist. Ist dies nicht der Fall, wird keine Aktion ausgeführt. Register zur Conditiontable sind:

  CtDlyOff |  literal | Jmp on condition from delayOff options:geLo,between,outside,ltLo,geHi,ltHi
  CtDlyOn  |  literal | Jmp on condition from delayOn options:geLo,between,outside,ltLo,geHi,ltHi
  CtOff    |  literal | Jmp on condition from off options:geLo,between,outside,ltLo,geHi,ltHi
  CtOn     |  literal | Jmp on condition from on options:geLo,between,outside,ltLo,geHi,ltHi
  CtValHi  |0 to 255  | Condition value high for CT table
  CtValLo  |0 to 255  | Condition value low for CT table

Remotes liefern keinen Zusatzwert. Die Conditon Table wird nicht genutzt.

Jump Table

In der Jump Table wird zusammen mit ActionType festgelegt, welche Aktion ein gültiger Trigger ausführen soll. Die Aktion ist vom Gerät abhängig.

Interne Peers

Aktoren können eingebaute oder direkt angeschlossene Taster oder Tasteneingänge haben, die auch als Peers verarbeitet werden. Normalerweise sind diese nicht sichtbar, sie können aber durch Absetzen des Befehls

 set <device> regSet intKeysVisib visib

sichtbar und einstelllbar gemacht werden.

virtuelle Entities

Peeren kann man in Fhem auch virtuelle Entitäten, diese können als Aktor oder Sensor genutzt werden. Das Peering erfolgt wie bei realen Homematic-Geräten. Da diese virtuellen Peers nicht in einem realen Gerät gespeichert werden, sondern nur in de Fhem-Konfiguration bestehen, ist somit nach der Definition ein save unerlässlich.

IO Entities

IO Entities kann man peeren. Hierzu ist das Kommando peerIODev zu nutzen. Siehe unten.

Beispiele

Allgemein

Man kann Kanäle ohne Zentrale miteinander peeren. Das funktioniert nur, wenn keines der Devices gepairt ist, was hier nicht betrachtet wird. Es wird nur die Möglichkeit des peerens von Geräten betrachtet, die bereits mit einer Homematic-Zentrale (wie FHEM) gepairt sind. Die Grundsyntax des Befehls lautet:

set <sensChan> peerChan 0 <actChan> [single|dual] [set|unset]

wobei "<sensChan>" den Name des Sensor-Kanals (z.B.Button) und "<actChan>" den Name des Aktor-Kanals widerspiegelt.
Das Kommando unterliegt den allgemeinen Regeln. Besonders ist, dass es auf 2 Devices gleichzeitig wirkt, somit beide beobachtet werden müssen.

Auswirkung

Das Peeren sollte immer in beiden Devices ausgeführt werden, dem Sensor und dem Aktor, was per Default so ist.

Peering der Kanäle einer Fernbedienung mit einem Aktor

Beschrieben wird hier das Peering-Vorgehen einer HM-Fernbedienung mit mehreren Aktor.

 set fb_Btn03 peerChan 0 blind

peert die Kanäle 03 und 04 mit dem Rollo. Dabei wird ein Button für hoch und einer für runter festgelegt.

 set fb_Btn07 peerChan 0 blind single

peert nur den Button 07. Hier wird per Default ein toggle realisiert.

 set fb_Btn07 peerChan 0 blind single unset

löscht den Peer wieder.

Peering von IO Entities

set <name> peerIODev <IO> <btn> [set|unset]
set <name> peerIODev HMLAN1 5 
set <name> peerIODev HMLAN1 7 unset

wobei <IO> der Namen des IO device ist und <btn> die Nummer des virtuellen Kanals. Kanäle von 1 bis 50 sind zulässig. <name> sollte ein Aktor sein, kein Sensor.

Peering manuell

Insbesondere zur wiederherstellung gesicherter Konfigurationen, nicht aber zru normalen Nutzung ist das Kommando

set <name> peerBulk <peer1,peer2,...>

gedacht. Hiermit kann man eine Liste von Peers en-block in ein Device schreiben. Die Gegenstelle und die Kommunikation der Beiden wird nicht berücksichtigt.