FS20 Allgemein: Unterschied zwischen den Versionen
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Das normale oben beschriebene Herangehen entfaltet seine Vorteile vor allem bei Nutzung von lokalen Masteradressen und Funktionsgruppen, die das Schalten vieler Komponenten mit nur einem Befehl ermöglicht. | Das normale oben beschriebene Herangehen entfaltet seine Vorteile vor allem bei Nutzung von lokalen Masteradressen und Funktionsgruppen, die das Schalten vieler Komponenten mit nur einem Befehl ermöglicht. | ||
Kann man auf dieses Feature verzichten - z.B. weil es in FHEM auch anders abgebildet werden kann - sind auch andere Adressschemata möglich. | Kann man auf dieses Feature verzichten - z.B. weil es in FHEM auch anders abgebildet werden kann - sind auch andere Adressschemata möglich. | ||
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In solchen Installationen kann die globale Masteradresse die Funktion des lokalen Masters übernehmen: Mit Adresse 4444 und Hauscode 4332 3221 liesse sich im Beispiel alles Licht zugleich Ausschalten, ohne dass die Aktoren im Aussenbereich oder | In solchen Installationen kann die globale Masteradresse die Funktion des lokalen Masters übernehmen: Mit Adresse 4444 und Hauscode 4332 3221 liesse sich im Beispiel alles Licht zugleich Ausschalten, ohne dass die Aktoren im Aussenbereich oder Rolladen betroffen wären. | ||
Da FS20 je Hauscode "nur" 254 Adressen kennt, kann die "klassische" Adressierung mit Funktionsgruppen und Lokalen Mastern durchaus aufwendige Planung erfordern, um den Adressbereich sinnvoll einzuteilen. Die Verwendung mehrerer Hauscodes erfordert meistens weniger Planung. | Da FS20 je Hauscode "nur" 254 Adressen kennt, kann die "klassische" Adressierung mit Funktionsgruppen und Lokalen Mastern durchaus aufwendige Planung erfordern, um den Adressbereich sinnvoll einzuteilen. Die Verwendung mehrerer Hauscodes erfordert meistens weniger Planung. |
Version vom 14. Januar 2018, 21:14 Uhr
Allgemeine Informationen, die für alle FS20 Geräte im Zusammenhang mit FHEM Gültigkeit haben.
ON/OFF Befehle mit Time Parameter
Einführung
Viele FS20 Geräte lassen sich für eine bestimmte Zeitdauer schalten, die Schaltzeit kann beim Befehl bereits mitgegeben werden, das Gerät verwaltet die Zeit eigenständig, es muss also kein Ausschaltbefehl (bzw. Einschaltbefehl) mehr gesendet werden, um den vorherigen Zustand wieder herzustellen (es handelt sich hier nicht um die in FS20 Empfängern einstellbare Timer-Funktion, die (Ein-)Schaltzeiten zwischen einer Sekunde und 4,5 Stunden ermöglicht). Ein erneutes Senden eines for-timer Befehls löscht die alte Zeit und beginnt von vorne an zu zählen.
Mögliche Zeiten
Die on/off-for... Befehle in FHEM (Command Reference, FS20) unterstützen einen optionalen time Parameter. Der Wert wird in Sekunden angegeben, erlaubt Nachkommastellen (als Dezimaltrenner ist der Punkt zu verwenden, anderenfalls bekommt man von FHEM die Meldung "Bad time spec"), wird aber letztendlich immer in einen der folgenden (112) Werte umgesetzt. FHEM rundet immer auf den nächsthöheren möglichen Wert auf (siehe Beispiele unter der Tabelle).
Sekunden | Zeit | Sekunden | Zeit | Sekunden | Zeit | Sekunden | Zeit | Sekunden | Zeit |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
0,25 | 0:00:00,25 | 2,25 | 0:00:02,25 | 4,5 | 0:00:04,50 | 9 | 0:00:09,00 | 18 | 0:00:18,00 |
0,5 | 0:00:00,50 | 2,5 | 0:00:02,50 | 5 | 0:00:05,00 | 10 | 0:00:10,00 | 20 | 0:00:20,00 |
0,75 | 0:00:00,75 | 2,75 | 0:00:02,75 | 5,5 | 0:00:05,50 | 11 | 0:00:11,00 | 22 | 0:00:22,00 |
1 | 0:00:01,00 | 3 | 0:00:03,00 | 6 | 0:00:06,00 | 12 | 0:00:12,00 | 24 | 0:00:24,00 |
1,25 | 0:00:01,25 | 3,25 | 0:00:03,25 | 6,5 | 0:00:06,50 | 13 | 0:00:13,00 | 26 | 0:00:26,00 |
1,5 | 0:00:01,50 | 3,5 | 0:00:03,50 | 7 | 0:00:07,00 | 14 | 0:00:14,00 | 28 | 0:00:28,00 |
1,75 | 0:00:01,75 | 3,75 | 0:00:03,75 | 7,5 | 0:00:07,50 | 15 | 0:00:15,00 | 30 | 0:00:30,00 |
2 | 0:00:02,00 | 4 | 0:00:04,00 | 8 | 0:00:08,00 | 16 | 0:00:16,00 | 32 | 0:00:32,00 |
36 | 0:00:36,00 | 72 | 0:01:12,00 | 144 | 0:02:24,00 | 288 | 0:04:48,00 | 576 | 0:09:36,00 |
40 | 0:00:40,00 | 80 | 0:01:20,00 | 160 | 0:02:40,00 | 320 | 0:05:20,00 | 640 | 0:10:40,00 |
44 | 0:00:44,00 | 88 | 0:01:28,00 | 176 | 0:02:56,00 | 352 | 0:05:52,00 | 704 | 0:11:44,00 |
48 | 0:00:48,00 | 96 | 0:01:36,00 | 192 | 0:03:12,00 | 384 | 0:06:24,00 | 768 | 0:12:48,00 |
52 | 0:00:52,00 | 104 | 0:01:44,00 | 208 | 0:03:28,00 | 416 | 0:06:56,00 | 832 | 0:13:52,00 |
56 | 0:00:56,00 | 112 | 0:01:52,00 | 224 | 0:03:44,00 | 448 | 0:07:28,00 | 896 | 0:14:56,00 |
60 | 0:01:00,00 | 120 | 0:02:00,00 | 240 | 0:04:00,00 | 480 | 0:08:00,00 | 960 | 0:16:00,00 |
64 | 0:01:04,00 | 128 | 0:02:08,00 | 256 | 0:04:16,00 | 512 | 0:08:32,00 | 1024 | 0:17:04,00 |
1152 | 0:19:12,00 | 2304 | 0:38:24,00 | 4608 | 1:16:48,00 | 9216 | 2:33:36,00 | ||
1280 | 0:21:20,00 | 2560 | 0:42:40,00 | 5120 | 1:25:20,00 | 10240 | 2:50:40,00 | ||
1408 | 0:23:28,00 | 2816 | 0:46:56,00 | 5632 | 1:33:52,00 | 11264 | 3:07:44,00 | ||
1536 | 0:25:36,00 | 3072 | 0:51:12,00 | 6144 | 1:42:24,00 | 12288 | 3:24:48,00 | ||
1664 | 0:27:44,00 | 3328 | 0:55:28,00 | 6656 | 1:50:56,00 | 13312 | 3:41:52,00 | ||
1792 | 0:29:52,00 | 3584 | 0:59:44,00 | 7168 | 1:59:28,00 | 14336 | 3:58:56,00 | ||
1920 | 0:32:00,00 | 3840 | 1:04:00,00 | 7680 | 2:08:00,00 | 15360 | 4:16:00,00 | ||
2048 | 0:34:08,00 | 4096 | 1:08:16,00 | 8192 | 2:16:32,00 | 0 | Dauer |
Beispiele und die Ausgabe im FHEM log:
define TestDev_2 at *12:52 set TestDev on-for-timer 0,27 -> Bad time spec (Komma statt Punkt) define TestDev_1 at *13:23 set TestDev on-for-timer 16000 -> Specified timeout too large, max is 15360 define TestDev_2 at *13:24 set TestDev on-for-timer 2.6 -> TestDev: changing timeout to 2.75 from 2.6 define TestDev_2 at *13:24 set TestDev on-for-timer 81 -> TestDev: changing timeout to 88 from 81
Einsatzmöglichkeiten
Im Gegensatz zu HM unterstützt FS20 den Timer auch bei OFF Befehlen. Damit lassen sich neben dem offensichtlichen Nutzen auch zwei Probleme lösen:
1. Erhöhung der Zuverlässigkeit bei Ausschaltung kritischer Systeme. Schaltet man Beispielsweise mittels FHEM und einem FS20 Aktor eine Heizung aus, so garantiert die Verwendung eins
off-for-timer 15360
dass die Heizung auch wieder einschaltet, selbst wenn es später zu Funkstörungen kommen sollte. Sollte hingegen der off-for-timer 15360 nicht korrekt empfangen werden, geht die Heizung gar nicht erst aus, was ggf. die bessere Option darstellt. Längere Auschaltzeiten als 4,5 Stunden können durch erneutes senden eines off-for-timer kurz vor Ablauf des Timers realisiert werden.
2. Es kommt offenbar unter ungünstigen Bedingungen vor, dass bestimmte Befehle (on oder off) von einem FS20 Aktor nicht gut empfangen werden, der jeweilige Gegenteilige Befehl aber wohl. Machmal kann man sich dann helfen, indem man einen Aktor ausschliesslich durch den gegenteiligen Befehl steuert. FS20 Aktoren lassen sich z.B. AUSschalten in dem man
on-for-timer 0.25
sendet, bzw EINschalten indem man
off-for-timer 0.25
sendet.
Gerätetimer setzen / löschen
Zumindest bei einigen FS20 Geräten läßt sich auch der interne Gerätetimer über FHEM setzen. Dieser Timer wird vom Gerät dann bei normalen ON Befehlen berücksichtigt.
set schalterZwei timer 16
-> Timer von Gerät schalterZwei wird auf 16 Sekunden gesetzt
Theoretisch lässt sich der timer auch wieder auschalten mit:
set schalterEins timer 0
-> Timer von Gerät schalterEins wird deaktiviert / gelöscht
jedoch scheint dies nicht bei allen Geräten einwandfrei zu funktionieren. Ggf. Mehrmals versuchen.
Für folgende Geräte funktioniert der set xxx timer
Befehl definitiv:
- FS20 RSU Rolladenschalter (Unterputz),
- FS20 SM4,
- FS20 SU Unterputz-Funk-Schalter.
- FS20 ST-4
FS20 Adressumrechnung
Die direkte Einstellung der Codierung an FS20 und Homematic-Fernbedienungen erfolgt laut ELV Bedienungsanleitungen nur mit den Zahlen 1 bis 4. Das heißt, der Code basiert auf dem "Quaternärzahlensystem" (Vierersystem, Zahlensystem mit Basis 4 [0...3]). Dabei werden den für die Codierung verwendeten Tasten aber nicht die Zahlen 0...3 sondern 1...4 (pseudoquaternär) zugewiesen.
Obwohl FHEM die pseudoquaternäre Schreibweise unterstützt, kann es notwendig sein, die Adressen in hex umzurechnen (Zahlensystem mit Basis 16 [0...F], Kennzeichnung durch vorangestelltes "0x"). Anhand der folgenden Tabelle kann zwischen beiden Darstellungsarten umgerechnet werden:
1x quad | 2x quad | 3x quad | 4x quad |
---|---|---|---|
11 = 0x0 | 12 = 0x1 | 13 = 0x2 | 14 = 0x3 |
21 = 0x4 | 22 = 0x5 | 23 = 0x6 | 24 = 0x7 |
31 = 0x8 | 32 = 0x9 | 33 = 0xA | 34 = 0xB |
41 = 0xC | 42 = 0xD | 43 = 0xE | 44 = 0xF |
Beispiel: Hauscode nach ELV (pseudoquaternär) "43 21 12 34" ergibt nach FHEM (hexadezimal) "E 4 1 B".
Einen automatischen Umrechner findet man auch unter www.homematic-inside.de
Da FHEM beide Schreibweisen unterstützt, hat Verwendung der pseudoquaternärern Schreibweise auch innerhalb FHEM den Vorteil, die notwendigen Tastendrücke zur Einrichtung des FS20 Hauscodes direkt ablesbar zu machen.
FS20 Adressierungsschema (Vorschlag)
"klassisches" Schema
Bei der Adressierung der Geräte können verschiedene Adressgruppen und -bereiche eingerichtet werden. Der Einfachheit halber (weil man an den Geräten keine Hex-Werte einstellen kann) erfolgt die Erklärung anhand der Pseudoquarternärzahlen. Eine gute Erklärung ist auch hier zu finden: Serie im ELV Journal, Teil 4 [1].
Bezeichnung | Schema | Beispiel |
---|---|---|
Hauscode | xxxx xxxx | 4332 3221 |
Gerätecode | yyyy | 1111 |
Funktionsgruppe | 44aa | 4411 bis 4443 |
Lokaler Master | bb44 | 1144 bis 4344 |
Globaler Master | 4444 | 4444 |
Mit Hilfe dieser Adressgruppen kann man jetzt sein System entwerfen:
Hauscode festlegen:
- s.o. 4332 3221
Funktionsgruppen festlegen:
- 4411: Deckenleuchten
- 4412: Rolläden
Lokale Master festlegen:
- 1144: Flur
- 1244: Esszimmer
- 1344: Wohnzimmer
- 1444: Schlafzimmer
Globaler Master
- ist fest auf 4444
Einzeladressen festlegen: Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die Lokalen Master-Adressen im vorderen Teil verwendet. Dies ist für die Funktion nicht erforderlich!:
- 1311: Stereoanlage Wohnzimmer
- 1312: Deckenlampe Wohnzimmer
- 1112: Steckdose Flur
- 1244: Deckenlampe Esszimmer
- 1411: Deckenlampe Schlafzimmer
usw.
Somit bekommt jeder Aktor bis zu vier Adresszuweisungen zusätzlich zum Hauscode! Die Sensoren hingegen bekommen nur eine Adresse zusätzlich zum Hauscode zugewiesen! Nun können alle Aktoren nach belieben geschaltet werden:
- mit 4411 alle Deckenleuchten im Haus
- mit 1312 nur die Deckenlampe im Wohnzimmer
- mit 1344 sowohl Deckenlampe als auch Stereoanlage
- mit 4444 alle Geräte (bei denen diese Adresse einprogrammiert ist)
Alternatives Schema
Das normale oben beschriebene Herangehen entfaltet seine Vorteile vor allem bei Nutzung von lokalen Masteradressen und Funktionsgruppen, die das Schalten vieler Komponenten mit nur einem Befehl ermöglicht. Kann man auf dieses Feature verzichten - z.B. weil es in FHEM auch anders abgebildet werden kann - sind auch andere Adressschemata möglich.
Gerade im Umfeld von FHEM mit Nutzung von CUL oder ähnlichen Funkschnittstellen (im Gegensatz zu ELV Zentralen wie FHZ1000) kann man den Hauscode nämlich auch nur als bloßen Adressbestandteil auffassen und in einer Installation mehrere Hauscodes verwenden.
Dadurch könnte man diverse funktional unterscheidbare Komponenten jeweils mit eigenen Hauscodes versehen, z.b.: Alle Lichtaktoren Hauscode 4332 3221, alle Aktoren im Aussenbereich 4332 3222, alle Rolladenaktoren 4332 3223 etc.
Gerade in solchen Installationen ist es sinnvoll, Fernbedienungen nicht den Komponenten direkt zuzuordnen, sondern damit Aktionen über FHEM mittels define…notify
auszulösen.
In solchen Installationen kann die globale Masteradresse die Funktion des lokalen Masters übernehmen: Mit Adresse 4444 und Hauscode 4332 3221 liesse sich im Beispiel alles Licht zugleich Ausschalten, ohne dass die Aktoren im Aussenbereich oder Rolladen betroffen wären.
Da FS20 je Hauscode "nur" 254 Adressen kennt, kann die "klassische" Adressierung mit Funktionsgruppen und Lokalen Mastern durchaus aufwendige Planung erfordern, um den Adressbereich sinnvoll einzuteilen. Die Verwendung mehrerer Hauscodes erfordert meistens weniger Planung.
FS20 - Probleme durch LTE
Ende 2012 tauchten die ersten Meldungen in den Medien auf, dass FS20-Empfänger Probleme durch den LTE-Ausbau bekommen. Erste Problemschilderungen tauchten bereits Ende 2011 in einigen Foren auf (z.B. hier).
Zur weiteren Informationen sei auf die folgenden Artikel verwiesen:
Betroffen von diesen Problemen sollen insbesondere FS20-Geräte älterer Bauart sein, da deren Empfangsteil zu breitbandig sei.
Unter Textdatei findet sich eine Liste der vom LTE-Problem betroffenen FS20-Geräte.
Für Bastler gibt es einen Artikel in CT 2017/21, S. 152, wo ein Austausch des jeweiligen Empfangsbausteins (durch z. B. den ELV RX868SH-DV, ca. 13 €) beschrieben wird.
Links
ELV (Journal) Serie über das FS20 System in der Praxis:
- Teil 1 [2] - Einleitung
- Teil 2 [3] - Installationsbeispiel Unterputzschalter
- Teil 3 [4] - Beleuchtungssteuerung durch Verknüpfung von Komponenten
- Teil 4 [5] - Planung und Einrichtung eines Haussteuerungssystems
- Teil 5 [6] - Rollladensteuerung
- Teil 6 [7] - Kameraüberwachung + Dokumentation einer FS20 Installation
- Teil 7 [8] - Rollladensteuerung mit "homeputer Studio"
- Teil 8 [9] - Makroprogrammierung (mit "homeputer Studio")
- Teil 9 [10] - FS20 Audio Komponenten