Junkers Therme Stetigregelung

Aus FHEMWiki


Ansteuerung einer Junkerstherme mit einer Steuerspannung von 3-22V (0-32V möglich)

Viele Heizungsthermen haben eine Regelung über einen Kontakt an dem eine feste Spannung anliegt oder eben nicht anliegt. Also als Beispiel: 0V Heizung auf 12V Heizung an, es gibt keine weiteren Zwischenstufen. Für diese Thermen ist diese Anleitung unzweckmäßig. Bei einigen Junkersthermen ist dies jedoch anders 3V => 0% bis 22V => 100%. Es sind beliebige Zwischenwerte möglich. Ob man eine solche Heizung hat, kann man einfach feststellen in dem man die Steuerspannung bei angeschlossenem Regler misst. Junkers nennt diese Regler auch Raumtemperaturregler mit Stetigausgang. Beobachtung (kein Wissen): Über diese Steuerspannung wird der Brenner in Abhängigkeit der Rücklauf gesteuert. Umso niedriger die Steuerspannung desto später (tiefere Rücklauftemperatur) beginnt die Therme zu heißen. Bei der vorhandenen Junkertherme kann die Vorlauftemperatur nicht über die Steuerspannung eingestellt werden.

Ziel dieses Projektes

  • Keine Veränderung der Therme (Sicherheits-, Versicherungs- ,Garantie-Gründe)
  • Sicher: Für den Fall eines Defekts der automatischen Steuerung soll der alte Regler soll erhalten
  • Erzeugen einer Spannung von 3-22Volt (Simulation des bisherigen Raumtemperaturreglers)
  • Messung der Vorlauf und Rücklauftemperatur
  • Günstig
  • Geringe Energieaufnahme
  • Ansteuerung mittels Netzwerk
  • Integration in FHEM

Umsetzung

  • Pollin AVR-NET-IO-Board
  • Software: Ethersex
  • kleine Zusatzplatine für die Spannungserzeugung (wird einfach parallel zu dem bestehenden Regler angeschlossen)
  • Messung der Vorlauf und Rücklauftemperatur mittels OneWire

Vorbereitung 1

Steuersignal

Da die Heizungsregelung eine sehr sensible Sache ist besonders bezüglich Frostschäden (beim Ausfall der automatischen Steuerung) und persönlicher Befindlichkeiten musste eine einfache und extrem ausfallsichere Kontrolleinheit her. Hierfür wird einfaches Drehspulmessinstrument verwendet. Anzeigewerte: 0V=Fehler, 3V=Heizung aus, 22V=Therme 100%. Der alte Raumtemperaturregler ist weiterhin aktiv, momentan ist er auf 12°C Solltemperatur gestellt. Das bedeutet:

  1. Wenn die automatische Reglung ausfällt, aktiviert der alte Raumtemperaturregler die Heizung bevor Frostschäden entstehen können.
  2. Wenn die automatische Reglung ausfällt, kann die Therme einfach durch einstellen einer neuen Solltemperatur aktiviert werden.

Beide Fälle sind auf Grund von Ausfällen eines anderen FHEM-Systems im ersten Winter aufgetreten.

Vorbereitung 2

Steuersignal

Die Leitung zu dem bisherigen Regler muss gesplittet werden. Hierfür die Heizung ausschalten (Sicherung auslösen) die Leitung auftrennen und einen Abzweig für die neue Regelung einfügen. Das Ganze kann mit einer Schmelzsicherung (für die 24V VCC Leitung) und einem 3poligem-Schalter (vollständiges Wegschalten der automatischen Regelung) versehen werden.

Vorbereitung 3

Netzwerk zu der Therme oder das Steuersignal zum Netzwerk ziehen. Das AVR-NET-IO-Board kann irgendwo in die Steuersignal-Leitung eingesetzt werden. Theoretisch kann auch die 24V Spannungsversorgung für den ursprünglichen Raumtemperaturregler verwendet werden. Hier muss einfach ein DC/DC-Wandler eingesetzt werden. (Bitte Leistungsabgabe der Heizung und Leistungsaufnahme des AVR-NET-IO-Board überprüfen)

Digital-to-Analog-Converter

Die Schaltung besteht aus einem DAC (LTC1257) und einem Operationsverstärker (LM358). Der LTC1257 wandelt (bei interner Referenzspannung) einen digital übermittelten Wert (über die Eingänge CLK, DIN und LOAD) in eine Spannung von 0-2,048V. Diese Spannung wird anschließend von dem LM358 erhöht. Die Elemente R1,R2, C1 und C2 gehören zur Grundbeschaltung des LTC1257. Mittels der Widerstände R3 und R4 wird der Verstärkungsfaktor der Operationsverstärkerschaltung eingestellt. Der OP ist als nicht invertierender Verstärker ausgeführt. Mit zwei Widerständen könnte aus dem LM358 eine doppelte invertierende Verstärkerschaltung (in Reihe geschaltete) aufgebaut werden. Das würde die Genauigkeit erhöhen. Die Schaltung funktioniert jedoch einwandfrei und eine höhere Genauigkeit wird vermutlich nur selten einen Vorteil bieten. In diesem Fall ist hat VCC_Therme eine Spannung von 24V. Der LM358 kann bis 32V arbeiten, dann muss jedoch der Widerstandswert von R4 erhöht werden. An dem Steuersignal_Therme liegt je nach dem welchen Wert der LTC1257 gerade in einen anlogen Wert umsetzt eine Spannung von 0-24V. Diese Schaltung kann eingesetzt werden um Junkers-Thermen mit „Stetigeingang“ anzusteuern.

Variante 1 - keine Messpunkte

Variant 2: Die Ausgangsspannung der Schaltung kann zwischen dem Widerstand R3 und R4 von einem ADC gemessen werden. Da an R4 über 90% der Spannung abfällt, kann die Messung problemlos mittels eines 5V ADCs erfolgen.

Variante 2 - ein Messpunkt

In der Varianten 3 ist eine Sicherheitsfunktion eingebaut, welche durchaus sinnvoll ist. Die Diode D1 verhindert, dass diese Schaltung die Spannung unter einem Wert des alten externen Reglers zieht. Diese Schaltung ist so dimensioniert, dass bei Verwendung eines Junkers TRQ 21 Raumtemperaturreglers, die Therme von dieser Ansteuerung oder von dem TRQ 21 eingeschaltet werden kann. Wenn die Diode entfällt, kann diese Steuerung die Spannung von 0V ziehen und die Therme ausschalten. Im Fehlerfall und starkem Frost kann das unschön sein. Da an der Diode eine Spannung abfällt ist die Messung von Messpunkt 1 immer um diesen Wert geringer als an Messpunkt 2. Das ist aber kein Problem.

Variante 2 - ein Messpunkt

Prototyp der Schaltung

Der Aufbau des Prototypen erfolgte auf einer Punkt-Streifenrasterplatine (Immer drei Punkte einer Reihe sind miteinander verbunden (s. blaue Markierungen)). Um die Schaltung nachzubauen sind keine besonderen Lötkenntnisse erforderlich. Da nur wenige Brücken eingelötet werden müssen, lohnt sich eine fertige Platine nicht. Die Widerstände R4 und R6 sind jeweils als zwei Widerstände ausgeführt.

Variante 2 - ein Messpunkt