EBUS

Aus FHEMWiki
X mark.svgDie Verwendung des EBUS zur Ansteuerung eines Heizungssystems kann dieses bei unsachgemäßer Anwendung beschädigen. Für unmittelbare oder mittelbare Folgen, die sich aus dem Nachbau des Interfaces oder der Verwendung der hier zur Verfügung gestellten Information ergeben, übernimmt der Autor keine Haftung.

ACHTUNG:

Dieses Wiki beschreibt die alten Adapter 1.x, welche technisch gesehen andere Anforderungen und Konfigurationen voraussetzen. Bei den neuen Adaptern ab Version 2.x bitte diese Seiten für Informationen nutzen. Die Beispieldateien sollten aber auch alle für die neuen Adapter gelten.

Dieser Artikel beschreibt die Ankopplung von Heizungssysteme mit eBus-Interface an FHEM.

Der eBus ist eine bei vielen Heizungssystemen vorhandene serielle Schnittstelle mit zwei Leitungen. Verwendet werden dabei 2400 Baud als Geschwindigkeit und die beiden Signalpegel

  • logisch 1: 15–24 V
  • logisch 0: 9–12 V
eBus Platine




Fertig aufgebaute eBus Platine, bereit für den Einsatz mit eBusd!

Interface

Schaltung

eBus-USB Interface

Eine direkte Ankopplung des eBus an FHEM via Pegelwandlung und serielle Schnittstelle ist nicht empfehlenswert, stattdessen wurde der Weg beschritten, einen separaten Raspberry Pi (Modell B) an den eBus zu koppeln und darauf die Software eBusd laufen zu lassen. Diese wird dann in einer beliebigen FHEM-Instanz als ECMD-Device definiert und somit per Telnet abgefragt.

Hierbei wird ein kommerziell für ca. 6,00 € erhältliches USB-Modul mit ein paar Zusatzbauteilen im Wert von ca. 5,00 € versehen. Das Interface hat die folgenden Eigenschaften:

  • Verpolungssicherer eBus-Anschluss
  • Galvanische Trennung zwischen eBus und USB

Die Bauteile sind unkritisch und können durch äquivalente Teile ersetzt werden. Allerdings sollte bei der Zenerdiode auf eine Belastbarkeit mit 1,3 W geachtet werden, und beim USB-Modul darauf, dass dieses einen FTDI-Chip enthält.

Achtung: Der Autor übernimmt keine Haftung für die Anwendung dieser Schaltung. Zur Vermeidung von Schäden durch unsachgemäße Bedienung des Heizungssystems wird ausdrücklich empfohlen, nur die lesende Hälfte des Interfaces nachzubauen und sich auf ein passives Lauschen auf dem EBUS zu beschränken. Dazu einfach den Zweig mit Darlington-Transistor aus der Schaltung nicht einbauen.

Die Schaltung des eBus von Prof. Dr. Peter A. Henning ist eine bewährte Schaltung die von zahlreichen Anwendern bereits nachgebaut wurde.

Eigenbau (Lochrasterplatine)

Platine

Hier ein Beispiel eines Aufbaues auf einer Lochrasterplatine.

Platine

Auf Basis der oben genannten Schaltung, wurde im FHEM Forum ein Platinenlayout erstellt und produziert. Die dazu benötigten Gerberfiles können hier heruntergeladen werden. Der Autor des Layouts hat dies mit der Freeware Version von EAGLE erstellt, d.h. die Files können bei allen Platinenherstellern eingereicht werden (keine Lizenz eines bestimmten Herstellers notwendig).

Platine

Diese Beschreibung sollte hauptsächlich für Personen dienen, bei denen es nicht das tägliche Brot ist elektronische Schaltungen in Betrieb zu nehmen. Ich setze hier voraus, dass der Umgang mit einem Lötkolben klar ist. Wer noch nie gelötet hat, sollte besser einen Bekannten ersuchen der das schon gemacht hat. Nachfolgend wird beschrieben, wie eine Platine mit den Bauteilen bestückt wird. Am einfachsten ist es einen fertigen Adapter zu kaufen. Siehe dazu auch den Link aus dem Forum:

Platine bestücken

Platine bestücken

Bei der Bestückung sollte darauf geachtet werden mit den niedrigsten Bauteilen zuerst zu beginnen, sonst fallen sie beim verlöten ständig heraus. Wer die Farbcodes der Widerstände nicht auswendig kennt sollte diese vorher mit einem Meßgerät (Ohmmeter) messen. Nach den Dioden und Widerständen können die IC Sockel eingelötet werden, hier sollte lediglich auf die Einkerbung laut Bestückungsaufdruck geachtet werden. Zum Schluß noch die restlichen Bauteile. Nach einer genauen Sichtkontrolle (verbogene Beinchen des IC, Kurzschlüsse beim Löten, richtige Polung) können noch die ICS eingesetzt werden. Diese können auf einer flachen Unterlage etwas vorgebogen werden, damit sie leichter in den Sockel passen.

Achtung: der IC 4011 ist ein Cmos Schaltkreis und ist empfindlich gegen statische Aufladungen, daher die Beinchen nicht mit dem Finger berühren, bzw. ein Antistatikband am Arm verwenden.

Bestückung der Widerstände bei Platine V1.6
R1 = 3k3
R2 = 1k0
R3 = 20k Poti
R4 = 10k (auf der Platine nicht beschriftet, links neben R2)
R5 = 470
R6 = 22k
R7 = 100k (auf der Platine nicht beschriftet, links unten liegt quer)

Warenkorb der benötigten Bauteile von Reichelt

Platine Messpunkte

Der Schaltplan mit den Messpunkten wurde entfernt, da er etwas missverständlich formuliert war und bei einigen Anwendern Verwirrung auslöste.

Poti abgleichen

Zur ersten Justierung des Potis, wird der eBusd Dienst genutzt. Das Vorgehen sieht wie folgt aus:

1) eBus Dienst stoppen - Das kann mit der folgenden Kommandozeile bewerkstelligt werden:

service ebusd stop

2) eBus Dienst, jedoch mit minimalen Parametern und ohne eBusd Konfigurationsdateien (CSV-Files), mit der folgenden Kommandozeile erneut starten:

Hinweis: <DEVICE> Muss zuvor durch den entsprechenden USB-Port (siehe USB Device und Port unter Linux ermitteln) z.B. /dev/ttyUSB0 ersetzt werden.

ebusd -f -c /tmp --logareas bus --loglevel info -d <DEVICE>

3) Der eBusd Dienst läuft nun im Vordergrund.

4) Einem zweiten Terminal öffnen und den folgenden Befehl ausführen:

ebusctl raw

Mit dem Befehl erhält man im Terminalfenster die empfangenen Bytes als Hex, die wie folgt aussehen:

2015-12-24 12:07:16.955 [bus notice] <aa
2015-12-24 12:07:17.001 [bus notice] <aa
2015-12-24 12:07:17.047 [bus notice] <aa
2015-12-24 12:07:17.093 [bus notice] <aa
2015-12-24 12:07:17.097 [bus notice] <10
2015-12-24 12:07:17.102 [bus notice] <50
2015-12-24 12:07:17.107 [bus notice] <b5
2015-12-24 12:07:17.111 [bus notice] <04

Wenn gerade kein Gerät den Bus nutzt, dann sollten ca. 20 Zeilen pro Sekunde ausgegeben werden und zwar mit "<aa" (im Beispiel die oberen 4 Zeilen).

Sobald ein Gerät den eBus nutzt, tauchen neben "<aa" auch andere HEX Werte auf (im Beispiel die unteren 4 Zeilen). Diese Werte können ignoriert werden.

Wichtig bei der Poti Einstellung ist, dass vor allem die regulären "aa"s zu sehen sind. Tauchen die "aa"s auf, dann kann davon ausgegangen werden, dass der Poti korrekt eigestellt ist. Ist dies der Fall, dann kann der eBusd Dienst regulär gestartet werden. Dabei muss der im Vordergrund laufende eBusd Prozess (siehe Punkt 2) mit der Tastenkombination STRG+C abgebrochen und der folgende Befehl in der Kommandozeile ausgeführt werden:

service ebusd start

Anschließend erscheint eine Meldung, die einen erfolgreichen Start des Dienstes signalisiert.

[ ok ] Starting ebusd: ebusd.

Bekannte Fehler

Das Logfile ist zur Inbetriebnahme unerlässlich und kann (z.B. mit PSPad) ausgelesen werden.

2015-12-22 16:27:34.195 [bus notice] signal acquired
2015-12-22 16:28:12.029 [bus error] signal lost
2015-12-22 16:28:12.339 [bus notice] signal acquired
2015-12-22 16:28:14.006 [bus error] signal lost
2015-12-22 16:28:16.372 [bus notice] signal acquired
2015-12-22 16:28:18.023 [bus error] signal lost
2015-12-22 16:28:18.729 [bus notice] signal acquired
2015-12-22 16:28:20.458 [update notice] update myCustom Status01: 43.0;41.0;8.000;41.0;38.0;ok
2015-12-22 16:28:26.460 [update notice] update bc Mode QQ=10: standby
2015-12-22 16:28:30.436 [update notice] update myCustom Status01: 41.0;40.0;8.000;41.0;38.0;ok
2015-12-22 16:28:32.458 [update notice] update broadcast vdatetime QQ=10: 16:24:52;22.12.2015
2015-12-22 16:28:32.696 [update notice] update myCustom2 Pumpenstatus: ok
2015-12-22 16:28:36.452 [update notice] update bc Mode QQ=10: standby
2015-12-22 16:28:40.478 [update notice] update myCustom Status01: 40.0;39.0;7.750;41.0;38.0;ok
2015-12-22 16:28:42.482 [update notice] update myCustom1 Status11: nosignal;41;5;18;-;-;-;-;8.000
2015-12-22 16:28:42.753 [update notice] update myCustom Status02: auto;60;70.0;70;54.0

Hier ein typisches Log wenn das Poti noch nicht oder falsch kalibriert wurde. Ab dem Eintrag 16:28:20.458 war dann die richtige Stellung gefunden. Das Poti soll daher zunächst ganz nach links (Transistor der Platine ist dann rechts unten) gedreht werden und dann vorsichtig auf etwa 2:00 Uhr. Bei knapp 2:00 Uhr ist bei der Testplatine dann die ideale Stellung. Der Stellbereich ist sehr klein (etwa 1-2 mm), daher einen Schraubendreher verwenden der sehr exakt passt und gleichzeitig mit dem Laptop abfragen starten. Zur Kontrolle dann das Log (var/log/ebusd.log) abfragen.

2015-11-29 06:26:55.271 [update notice] update myCustom1 Status11: nosignal;40;0;15;-;-;-;-;-0.188
2015-11-29 06:26:55.541 [update notice] update myCustom Status02: auto;60;70.0;70;54.0
2015-11-29 06:26:59.293 [update notice] update bc Mode QQ=10: standby
2015-11-29 06:27:03.323 [update notice] update myCustom Status01: 53.0;45.0;-0.438;47.0;46.0;error
2015-11-29 06:27:05.268 [update notice] update broadcast outsidetemp QQ=10: -3.188
2015-11-29 06:27:09.344 [update notice] update bc Mode QQ=10: standby
2015-11-29 06:27:11.934 [bus error] send to 08: ERR: read timeout, retry
2015-11-29 06:27:11.981 [bus error] send to 08: ERR: read timeout, retry
2015-11-29 06:27:12.025 [bus error] send to 08: ERR: read timeout, retry
2015-11-29 06:27:12.069 [bus error] send to 08: ERR: read timeout

In diesem Fall liegt ein Fehler bei jedem Sendeversuch vor. Ein "bus error" mit timeout sollte nicht (zu oft) zu finden sein. Gut zu sehen sind schon die Broadcast Meldungen, die selbständig über den Bus laufen und vom Konverter schon richtig interpretiert werden. Sollten wie in diesem Fall, die Meldungen nicht mit Texten zu lesen sein fehlen noch die Konfigurationfiles (csv) im Verzeichnis /etc/ebusd. Welche Files hier verwendet werden sollen ist natürlich von der Therme und dem Zubehör abhängig.


Achtung: Der Autor übernimmt keine Haftung für die Anwendung dieser Schaltung. Zur Vermeidung von Schäden durch unsachgemäße Bedienung des Heizungssystems wird ausdrücklich empfohlen, nur lesend auf die Schnittstelle zugreifen.

Kommerzielles Interface

Ein kommerzielles Interface für die Umsetzung eBus->USB ist hier erhältlich: eBus Koppler USB

Software

Als Software kommt auf dem Raspberry Pi der ebusd = eBus-Dämon zum Einsatz (aktuell im Januar 2016 die Version 2.0).

Der ebusd wird auf dem System (z.B Raspberry Pi) nach der beiliegenden Anleitung übersetzt und installiert.

Wichtigsten Bestandteile (Komponenten) der Installation sind:

  • ebusd - das eigentliche Programm zur Kommunikation mit dem EBUS
  • ebusd-configuration - Dateien im CSV(Comma Separated Value)-Format, die beim Start des eBusd eingelesen und als Kommandos (Befehle) für das Heizungsystem verwendet werden.

Nachfolgend wird die Installation der zwei Komponenten beschrieben.

eBusd Installation per Debian Package

Voraussetzungen

wget (ist in der Regel auf vielen Distributionen bereits installiert). Die Installation kann mit der folgenden Kommandozeile nachträglich durchgeführt werden:

sudo apt-get install wget

eBusd installieren

Das entsprechende eBusd Debian Package kann vom GitHub ebusd bezogen werden.

Die Installation (Stand Januar 2016 - Version 2.0) wird wie folgt durchgeführt:

EBUSDPACKAGE=ebusd-2.0_armhf.deb # <--- Version kann bei Bedarf hier angepasst werden.
wget https://github.com/john30/ebusd/releases/download/v2.0/$EBUSDPACKAGE
sudo dpkg -i --force-overwrite $EBUSDPACKAGE

Hinweis: Die eBusd wird dauernd aktualisiert. Aus diesem Grund sollte vor der Installation geprüft werden (siehe den o.g. Link), ob bereits eine neuere Version zur Verfügung steht. Der Name des Debian Packages muss, vor der Ausführung der o.g. Kommandozeilen, an der entsprechenden Stelle angepasst werden.

eBusd Konfigurationsdateien (CSV-Files)

Das entsprechende eBusd Konfigurations Debian Package kann vom GitHub ebusd-configuration bezogen werden.

Die Installation (Stand Januar 2016 - Version 2.0.5aa482c) wird wie folgt durchgeführt:

EBUSDCFGPACKAGE=ebusd-configuration-2.0.5aa482c-de_all.deb # <--- Version kann bei Bedarf hier angepasst werden.
wget https://github.com/john30/ebusd-configuration/releases/download/v2.0.1/$EBUSDCFGPACKAGE
sudo dpkg -i --force-overwrite $EBUSDCFGPACKAGE

eBusd starten

Nach der erfolgreichen Installation des eBusd und der eBusd Konfigurationsdateien kann nun der Dienst gestartet werden. Zuvor muss jedoch der USB-Port des eBus Adapters überprüft werden (siehe auch USB Device und Port unter Linux ermitteln). Sollte der USB-Port von dem Standardwert "/dev/ttyUSB0" abweichen, dann muss die Konfiguration "/etc/default/ebusd" angepasst werden. Andernfalls kann nun der Dienst mit der folgenden Kommandozeile gestartet werden:

service ebusd start

Anschließend erscheint eine Meldung:

[ ok ] Starting ebusd: ebusd.

die einen erfolgreichen Start des Dienstes signalisiert.

eBusd und Konfigurationsdateien deinstallieren

Nachfolgend wird die Deinstallation des eBusd und der eBusd Konfigurationsdateien beschrieben.

Zunächst muss der eBusd Dienst beendet werden, dies erfolgt mit der folgenden Kommandozeile:

service ebusd stop

Anschließend erscheint eine Meldung:

[ ok ] Stopping ebusd: ebusd.

die einen erfolgreichen Stop des Dienstes signalisiert.

Anschließend wird zunächst das Debian Konfigurations Package deinstalliert.

Achtung: Bei der Deinstallation werden alle Konfigurationsdateien (CSV-Files) unwiderruflich gelöscht!

Die Deinstallation erfolgt mit der folgenden Kommandozeile:

sudo dpkg -r --force-overwrite ebusd-configuration

Das eBusd Debian Package wird mit der folgenden Kommandozeile deinstalliert:

sudo dpkg -r --force-overwrite ebusd

Tipp: Mit der folgenden Kommandozeile:

dpkg -l | grep 'ebusd' 

können die installierten eBusd Debian Packages überprüft werden.

Liefert der Befehl kein Ergebnis, dann kann davon ausgegangen werden, dass kein eBusd Debian Package mehr installiert ist.

eBusd Installation Build Prozess

Möchte man eine aktuelle Entwicklungsversion von eBusd nutzen, weil ein Fehler behoben wurde und für diese Version noch kein Debian Package vorhanden ist, dann kann der eBusd manuell kompiliert werden. Nachfolgend werden die dafür notwendigen Schritte beschrieben.

Voraussetzungen

Zunächst müssen die notwendigen Werkzeuge auf dem System installiert werden. Dies erfolgt mit der nachfolgenden Kommandozeile:

apt-get -y install git && apt-get -y install autoconf && apt-get -y install automake && apt-get -y install g++ && apt-get -y install make

Weiterführende Informationen findet man auch direkt im eBusd Wiki!

eBusd kompilieren

Nachdem alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann der eBusd auf dem lokalen System kompiliert und installiert werden. Dafür sind folgende Schritte notwendig:

eBusd auschecken

git clone https://github.com/john30/ebusd.git 

Den Kompilierungsvorgang starten

 cd ebusd
 sudo ./autogen.sh --prefix=/usr
 sudo make
 sudo make install
 sudo cp contrib/debian/default/ebusd /etc/default/ebusd # Konfigurationsdatei für eBusd Startoptionen.

Dieser Vorgang kann je nach Geschwindigkeit des Systems ca. 20 Minuten dauern.

Wurde der Vorgang erfolgreich durchgeführt, dann kann mit der folgenden Kommandozeile die Version abgefragt werden:

ebusd -V

Autostart von eBusd konfigurieren

Damit die Austostartroutine auch nach einem Neustart des Systems funktioniert, muss das Dämonstartfile in das entsprechende Verzeichnis kopiert werden. Die Konfiguration wird mit der folgenden Kommandozeile durchgeführt:

sudo cp contrib/debian/init.d/ebusd /etc/init.d/ebusd   # (Dämonstartfile kopieren)

Der eBusd Dienst kann, wie hier beschrieben, gestartet werden.

eBusd Logrotate

Logrotate ist ein logischer Ablauf was mit dem Logfile geschehen soll. Man kann damit das File täglich komprimieren und das 7 Tage lang, dann erst wieder beginnen es zu überschreiben. Dies ist besonders wichtig, denn sonst würde irgendwann das Logilfe bis zu einer extremen Größe anwachsen.

/var/log/ebusd.log {
     rotate 7
     copytruncate
     compress
     missingok
     notifempty
     daily
}

Das Logfile kann in /etc/logrotate.d/ebusd konfiguriert werden. In diesem Beispiel wird alle 7 Tage rotiert und die Datei komprimiert, das aktuelle Tagesfile ist unkomprimiert und mit einem Editor lesbar. Das Ergebnis aus der oben dargestellten Definition sieht wie folgt aus:

Logfile Ansicht

Systemüberwachung

Aufgrund unterschiedlicher Ursachen kann es vorkommen, dass der eBus Dämon seinen Dienst einstellt. Die hätte zufolge, dass der Lese- und Schreibzugriff nicht mehr möglich wäre. Nachfolgend werden zwei Möglichkeiten beschreiben wie eine Überwachung des Systems realisiert und im Störungsfall die Funktionalität wiederhergestellt, werden kann.

Mithilfe von FHEM

In FHEM kann man ein Notify einrichten, um bei einem Verbindungsabbruch mehrere Versuche zum Reconnect durchzuführen

# fhem.cfg
define EBUS.N notify (EBUS.*DISCONNECTED.*)|(HK.Hz:A.Temp.*err) { EBUSrecover("notify EBUS.N",0)}
attr EBUS.N group deviceDetector
attr EBUS.N room Alarm

Das dabei aufgerufene Perl-Programm besteht nur aus wenigen Zeilen und muss in die 99_myUtils.pm kopiert/erweitert werden:

# 99_myUtils.pm
sub EBUSrecover($$)
{   
  my ($evt,$num) = @_;
  Log 1,"[EBUS] Recover triggered from $evt, attempt No. $num";
  if(Value("EBUS") ne "opened"){
    if( $num < 7){
      $num++;
      fhem("set EBUS reopen");
      fhem("delete EBUSrecoverdly") if($defs{"EBUSrecoverdly"});
      fhem("define EBUSrecoverdly at +00:00:05 {EBUSrecover('EBUSrecover',$num)}");
    }else{
      fhem("set Device.warn EBUS") 
    }
  }
}

Mithilfe von Watchdog

Es empfiehlt sich auch, den ebusd kontinuierlich zu überwachen und ggf. neu zu starten. Mit der nachfolgenden Beschreibung wird alle 5 Sekunden die Existenz des Programms abgefragt und dieses bei einem versagenden Test neu gestartet.

Dazu wird auf dem System nach überall erhältlichen Anleitungen der Watchdog Timer installiert und die Datei /etc/watchdog.conf mit den beiden Parametern

test-timeout = 10
interval     = 5

besetzt. Ferner wird die Datei /etc/watchdog.d/ebusd angelegt mit dem Inhalt

#!/bin/sh
# description: watchdog helper file for ebusd  
case "$1" in
'test')
       #--- Test for ebusd
       if [ -s /var/run/ebusd.pid ] ; then
           RUN=`ps -ef | grep ebusd.*USB0 | grep -v grep`
           if [ "$RUN" != "" ] ; then            
              #echo "ebusd is already running"
              exit 0
           else
              echo "ebusd defunct at "`date`
              exit 1    
           fi
       else
           echo "ebusd not running, return 1 at "`date`
           exit 1    
       fi
       ;;
'repair')
       #-- Restarting ebusd
       echo "ebusd restarting at "`date`
       /etc/init.d/ebusd start
       RETVAL=$?
       exit 0
       ;;
*)
       exit 0
       ;;
esac

Visualisierung und Steuerung

Mit MQTT2 in FHEM

Das MQTT Protokoll wurde komplett in Fhem mit den Modulen MQTT2_SERVER , MQTT2_Client und MQTT2 DEVICE integriert.

Eine detailierte Anleitung mit einigen Praxisbeispielen zur Konfiguration in Fhem findet man hier in eBus MQTT2.

Mit ECMD in FHEM

Eine einfache aber sichere Anbindung des eBusd an FHEM kann mit ECMD durchgeführt werden. Es ist egal ob eBusd auf dem selben Raspberry wie FHEM läuft oder ein eigener Raspberry dafür verwendet wird. Die gezeigten Beispiele sind nur eine der Möglichkeiten die zum Ziel führen, sollen aber sicher und schnell zu den ersten Erfolgen führen.

Eine detailierte Anleitung zur Konfiguration findet man hier in eBus ECMD.

GAEBUS

GAEBUS ist ein Perl Modul welches es in FHEM ermöglicht sämtliche Daten des eBus bequem zu konfigurieren. Das Protokoll ist ebenso wie bei ECMD Telnet, aber die Einrichtung unterscheidet sich sehr stark und wird von den meisten Anwendern einfacher empfunden. Allerdings ist im derzeitigen Entwicklungsstand der GAEBUS noch nicht so flexibel wie ECMD. Das betrifft vor allem die Datenfilterung und Datenformatierung.

Eine genaue Installations- und Einrichtungsanleitung kann aus diesem Forums-Thread entnommen werden.

Den Diskussionsthread des Autors findet man hier.

FHEM Tablet UI (FTUI)

Die Tablet-UI ist ein ansprechendes HTML Frontend welches durch intensive Betreuung des Autors sehr gepflegt wird. Mit sogenannten Widgets kann hier auch für ungeübte schnell ein optisch ansprechendes Ergebnis erzielt werden. Die Tablet-UI stellt mit ihren Widgets direkt die Verbindung zu den Readings in FHEM her. Alle Messwerte die hier dargestellt werden sollen, müssen daher vorher in FHEM bereits definiert werden.

eBus Platine

Der komplette Demo-Code der abgebildeten Seite kann hier downgeloadet werden: Tablet-UI

Tipps & Tricks

eBusd Bedeutung der Telegramme

Der ebusd wird entweder über ebusctl oder über telnet durch Klartextkommandos abgefragt, die lauten z.B. read -c broadcast outsidetemp.

  • In CSV-Dateien in /etc/ebusd wird festgelegt, in welche bzw. aus welcher binären Folge ein Kommando übersetzt wird. Konkret handelt es sich z.B. bei read -c broadcast outsidetemp um die Außentemperatur, die im Heizungssystem zyklisch als Broadcast gesendet wird und vom ebusd einfach mitgelesen wird.
  • Für unterschiedliche Heizungssysteme werden unterschiedliche CSV-Dateien benötigt.

Für die Übersetzung der binären Daten in den Klartext ist es notwendig die entsprechenden Konfigurationsdateien(CSV-Files) zu installieren. Den aktuellen Stand dieser Dateien findet ihr im GIT von John.

Desweiteren kann der eBusd gestartet werden, und zwar mit den Optionen -f (läuft im Vordergrund) und --loglevel debug (alles wird geloggt). Diese Optionen produzieren Unmengen an Daten und damit werden auch alle empfangenen Telegramme protokolliert, z.B.

10feb5160301f00d44

Hierin bedeutet

Byte Bedeutung hier
0x10 Adresse des Senders Zentrale
0xfe Adresse des Empfängers Alle Geräte
0xb5 Herstellercode Vaillant
0x16 Klasse des Kommandos Broadcast
0x03 Anzahl Datenbytes 3
0x01 Bedeutung des Wertes outsidetemp = Außentemperatur
0xf0 LSB des Wertes 240
0x0d MSB des Wertes 12
0x44 CRC

Damit ergibt sich in diesem Falle eine Außentemperatur von (12*256 + 240)/256 = 12,9375 Grad Celsius. In der zugehörigen CSV-Datei wird dem ebusd diese Übersetzung mitgeteilt durch eine Zeile der Form

u,broadcast,outsidetemp,Außentemperatur,,FE,B516,01,temp2,m,D2B,,°C,Temperatur

Diese CSV-Dateien können z.B. mit OpenOffice aus einem Spreadsheet generiert werden, indem dieses als CSV-Datei mit Separator "," gespeichert wird.

  • Bei einem vollkommen unbekannten Heizungssystem sollte man den Hersteller fragen, welche Codes er verwendet
  • Für Vaillant- und Wolf- Heizungssysteme liegen in dem oben genannten Verzeichnis ein paar Beispiele vor, die man als Ausgangspunkt nehmen kann.

Serieller Konverter

eBus Platine

Es hat sich als nicht praktikabel erwiesen, den eBus mit einem Pegelwandler direkt an den seriellen GPIO-Port des Raspberry Pi anzuschließen. Die ständig einlaufenden Synchronisationssignale auf dem eBus, sowie die interne Verarbeitung der GPIO-Signale im Raspberry führen zu einer intolerablen Latenz, d.h., die eBus-Signale kommen verspätet bei der Software eBusd an (bis zu 90 Minuten wurden beobachtet). Stattdessen sollte grundsätzlich ein Seriell-USB-Konverter verwendet werden und der Raspberry Pi über einen USB-Port mit dem eBus verbunden werden.

USB Device und Port unter Linux ermitteln

Die einfachste Art den USB Device zu ermitteln erfolgt direkt am Raspberry Pi mit dem Befehl "lsusb".

pi@raspberry2 ~ $ lsusb
Bus 001 Device 002: ID 0424:9514 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 001 Device 003: ID 0424:ec00 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 004: ID 0403:6001 Future Technology Devices International, Ltd FT232 USB-Serial (UART) IC

in diesem Beispiel ist das der Device 004, dieser FT232 lauscht am eBus und ist mit dem eBus-Konverter verbunden.

Der USB Port kann mit der folgenden Kommandozeile ermittelt werden:

sudo dmesg | grep -i tty

Die Ausgabe sieht wie folgt aus:

[553999.530995] usb 1-1.3: FTDI USB Serial Device converter now attached to ttyUSB0

eBusd

Prüfen der eBusd Konfigurationsdateien

Mit dem Parameter "--checkconfig --scanconfig" kann die Installation der benutzten CSV Dateien am Raspberyy Pi überprüft werden. Vor allem wird hier angezeigt wieviele Messages übersetzt werden.

pi@raspberry2 ~ $ ebusd --checkconfig --scanconfig
2016-01-22 17:14:12.619 [main notice] Performing configuration check...
2016-01-22 17:14:19.336 [main notice] found messages: 4440 (416 conditional on 89 conditions, 2 poll, 64 update)

pi@raspberry2 ~ $ ebusctl info
version: ebusd 2.0.0ea7efc
signal: acquired
symbol rate: 24
masters: 3
messages: 426
address 03: master #3
address 08: slave #3, scanned "MF=Vaillant;ID=BAI00;SW=0518;HW=7401", loaded  "vaillant/08.bai.HW7401.csv"
address 10: master #6
address 15: slave #6, scanned "MF=Vaillant;ID=43000;SW=0215;HW=2002", loaded "vaillant/15.430.csv"

Info hingegen zeigt genau welche CSV Dateien geladen worden sind und ihre Soft- und Hardewareversion.

Bedeutung von "unknown MS" in der eBusd Logdatei

Der Autor des eBus Dämons ist ständig bemüht die Geräte der unterschiedlichen Hersteller alle zu erfassen und so die Konfigurationsdateien zu ergänzen. Je nach Hard- und Softwarekonfiguration können Broadcast Meldungen vom eBus kommen die in der _broadcast.csv noch nicht übersetzt werden.

2015-12-30 21:48:57.662 [update notice] unknown MS cmd: 1008b5110101 / 09404210004a620000ff
2015-12-30 21:48:59.670 [update notice] unknown BC cmd: 10feb516080001492130120315
2015-12-30 21:48:59.923 [update notice] unknown MS cmd: 1008b512020064 / 00
2015-12-30 21:49:01.711 [update notice] unknown MS cmd: 1008b5100900003c7affff00ff00 / 0101

Diese Meldungen haben in der Regel für den weiteren Verlauf der Kommunikation über den eBus keinen Einfluß und ist keine Fehlfunktion der Schaltung oder Platine!

Bedeutung von "signal lost"

pi@raspberrypi /etc/init.d $ sudo ebusd -f -c /tmp --logareas bus --loglevel info -d /dev/ttyUSB0
2016-01-18 22:38:56.348 [bus notice] signal acquired
2016-01-18 22:38:56.477 [bus notice] new master 10, master count 2
2016-01-18 22:38:56.481 [bus notice] new master 3f, master count 3
2016-01-18 22:39:02.051 [bus error] signal lost

Bei dieser Meldung verliert der USB Konverter nach 20-Sekunden die Verbindung zum Raspberry Pi und produziert dann den Logeintrag. Lösungvorschlag

ERR: unable to load

2016-01-17 19:04:03.961 [main error] unable to load scan config 08: no file from /etc/ebusd/vaillant with prefix 08. matches ID "bai00", SW0604, HW5502

Ebusd wird gestartet, findet aber ein Konfigurations File (CSV) nicht.

Die eBusd Konfigurationsdateien könne nach diesem Vorgehen installiert werden. Die Konfigurationsdateien aus dem Git neu laden und installieren. Lösungvorschlag

ERR: duplicate Entry

ERR: End of input reached

Die CSV Dateien wurden fehlerhaft installiert oder sind defekt! Eine Neuinstallation dieser Dateien ist erforderlich!

Error reading "/etc/ebusd/vaillant/05.vd3.csv" line 1 field 1 value "05.vd4.csv": ERR: end of input reached
Erroneous item is here:
05.vd4.csv
 ^
Error reading "/etc/ebusd/vaillant/15.hep.csv" line 1 field 1 value "15.sdr_p.csv": ERR: end of input reached
Erroneous item is here:
15.sdr_p.csv
 ^

BUS ERR send to 15

2016-01-16 19:20:28.575 [bus notice] new master 03, master count 4
2016-01-16 19:20:28.575 [update notice] unknown MS cmd: 1008b513020508 / 00
2016-01-16 19:20:29.413 [update notice] unknown MS cmd: 100ab504010d / 054201008037
2016-01-16 19:20:32.398 [bus error] send to 08: ERR: read timeout, retry
2016-01-16 19:20:33.005 [bus error] send to 08: ERR: read timeout, retry
2016-01-16 19:20:33.613 [bus error] send to 08: ERR: read timeout, retry
2016-01-16 19:20:34.859 [bus error] send to 08: ERR: read timeout
2016-01-16 19:20:34.859 [main error] scan config 08 message: ERR: read timeout
2016-01-16 19:20:37.017 [main notice] read common config file /etc/ebusd/vaillant/scan.csv
2016-01-16 19:20:37.019 [main notice] read common config file /etc/ebusd/vaillant/broadcast.csv

Diese Fehlermeldung (read timeout) kann verschiedene Ursachen haben, meist liegt der Fehler in einer fehlerhaften Verkabelung. Lösungsvorschlag

Systemarchitektur / Systemdesign

Es muss sich jeder vorher überlegen, ob man für den eBus einen eigenen Rechner Raspberry Pi nimmt, oder auf der bestehenden FHEM Installation laufen lassen will. Eine Trennung bietet mehrere Vorteile die dann speziell im Testbetrieb den normalen Smart-Home Betrieb nicht beinflussen.

eBus Konfiguration

Hier eine Konfiguration von FHEM und das Zusammenspiel mit eBusd via ECMD. Das soll aber jeder so handhaben wie es am Besten in das eigene Konzept passt.

Werkzeuge / Tools

PSPad

Pspad ist ein besonders auf Programmierer zugeschnittener unicode-fähiger Editor für Microsoft Windows, welcher in der Lage ist auch per FTP die Dateien direkt zu editieren und zu schreiben ohne den Umweg sie vorher kopieren zu müssen! Besonders wichtig ist neben einem Syntaxhighlighter das er Linuxkonform ist und die Steuerzeichen am Zeilenende richtig interpretiert.

Hier zwei wichtige Infos zur Einrichtung des PSPad.

eBus Platine

Im Tab "FTP" unten mit der rechten Maustaste auf die weiße Fläche klicken und in dem neu geöffneten Fenster "FTP verbinden" wählen.

eBus Platine

Es öffnet sich ein Fenster mit den Verbindungsdaten des FTP Servers. Nicht vergessen, das unten markierte Häckchen "Verbindung halten ..." zu markieren. Es wird dann alle 60 Sekunden ein NOOP Signal gesendet und die Verbindung wird nach einem Timeout nicht jedes Mal beendet.

Filezilla

Ebenso wie PSPad wird es für viele Arbeiten am Raspberry und eBusd eine Erleichterung sein manche Dateien direkt zu kopieren oder am PC zu sichern. Filezilla beherrscht ebenfalls das FTP Protokoll und speichert die Verbindungsdaten in einem Profil.

eBus Platine

Links oben öffnet man den Servermanager und wählt (links unten) "neuer Server". Man gibt die Verbindungsdaten des Raspberry ein und drückt "speichern". Das Verbindungs Profil steht nun im Servermanager als "Raspberry" zur Verfügung und die Verbindung kann nun mit einem Doppelklick geöffnet werden. Dateien können nun durch einfaches Drag & Drop zwischen linken (lokales Laufwerk am PC) und rechten Dateifenster (in diesem Fall Raspberry) bequem kopiert werden.

Putty

PuTTY ist ein SSH Client welcher neben Secure Shell auch Telnet, Remote login und eine serielle Schnittstelle enthält. Als Tipp sei hier erwähnt, dass hier einige sehr nützliche Features zur Verfügung stehen:

  • rechte Maustaste = Zwischenablage wird ins Terminalfenster kopiert
  • Text mit Maus markieren = in Zwischenablage kopieren
  • Pfeiltasten Auf/Ab = die letzten Befehle wiederholen, durch die Liste steppen


eBus Platine

Ebenso können mit Putty mehrere Terminalfenster parallel geöffnet werden. Diese Methode ist bei der Kalibrierung des Potis im Raw-Modus sehr von Vorteil.

Weiterführende Links

Diskussionsthread aus dem Forum: