99 myUtils anlegen: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit wachsender Anzahl von eigenen Helfer-Programmen wird die Speicherung von perl-code in notify unübersichtlich. Es besteht die Möglichkeit, eine eigene Programmdatei zu erzeugen, in der mehrere kleine Programme gesammelt und dann aus diversen notify- oder at-Anweisungen aufgerufen werden.
Die Speicherung von Perl-Code unmittelbar in [[Eventhandler|Eventhandlern]], [[Timehandler|Timehandlern]] oder anderen Geräten in der [[Konfiguration]], in denen Perl-Ausdrücke angegeben werden können, wird mit wachsender Zahl von Geräten und Logiken eventuell unübersichtlich. Um z.B. Doppelungen zu vermeiden und Logikbausteine zentral vorzuhalten, kann man eine oder mehrere eigene Programmdateien erzeugen, in der diese als kleine Programme gesammelt und dann aus entsprechenden Geräten aufgerufen werden können.
== Eine neue Programmdatei erzeugen ==
== Eine neue Programmdatei erzeugen ==
Eine ‚leere‘ Programmdatei sieht folgendermassen aus:
FHEM enthält eine Vorlage ''myUtilsTemplate.pm'', die zur Erzeugung von Programmdateien genutzt werden sollte; nachfolgend soll beispielhaft eine Datei namens ''99_myUtils.pm'' verwendet werden.
Vorgehensweise:
* FHEM-Menüpunkt {{Taste|Edit files}} anklicken
* Weblink ''myUtilsTemplate.pm'' anklicken
* Im Textfeld hinter ''Save as'' den Dateinamen ''99_myUtils.pm'' für die Programmdatei eintragen
: Hinweis: Wenn ein anderer Dateiname angegeben wird, muss der Name Initialize-Routine entsprechend angepasst werden (siehe nachfolgende Erläuterung zur Grundstruktur unter Nr. 3)
* {{Taste|Save as}} anklicken
Nun ist die eigene Programmdatei ''99_myUtils.pm'' mit der notwendigen Grundstruktur unter dem Menüpunkt ''Edit files'' zur Bearbeitung mit dem [[codemirror|Integrierter Editor]] zu finden. Für eine einfache und fehlerminimierende Bearbeitung sollten die [[Konfiguration#Syntaxhervorhebung|Syntaxhervorhebungs-, Befehlsauswahl- und Befehlsvervollständigungsfunktionen]] im Integrierten Editor eingeschaltet sein.


<nowiki>package main;
{{Randnotiz|RNTyp=g|RNText=Nutzt man {{Link2CmdRef|Lang=en|Anker=configDB|Label=configDB}}, können (bzw. sollten) die eigenen Programmdateien in die Datenbank importiert werden, statt unmittelbar im Dateisystem gespeichert zu bleiben. Sie können dann weiter über {{Taste|Edit files}} bearbeitet werden, stehen dann aber z.B. bei einem Umzug oder Neuaufsetzen des Systems direkt wieder zur Verfügung.}}
use strict;
Die Programmdateien können zwar auch mit einem [[Konfiguration#Externer Editor|externen Editor]] bearbeitet werden, diese Vorgehensweise wird jedoch nicht empfohlen, da dies insbesondere Einsteigern das debugging erschwert.
use warnings;
 
use POSIX;
Eine ‚leere‘ Programmdatei muss grundsätzlich folgenden Grundstruktur besitzen:
sub
myUtils_Initialize($$)
{
my ($hash) = @_;
}
1;</nowiki>
Legen Sie in Ihrem fhem-Programmverzeichnis (FHEM) eine Datei mit dem Name 99_myUtils.pm an und kopieren Sie den o.g. Inhalt hinein.


Eine einfache Möglichkeit: Wählen Sie in fhem den Menüpunkt 'Edit Files', klicken Sie die Datei '99_Utils.pm' an. Im oberen Bereich gibt es einen button 'Save as' - tragen Sie in dem Textfeld 99_myUtils.pm ein und klicken dann auf den Save as-button. Danach erscheint Ihre Programmdatei ebenfalls unter dem Menüpunkt 'Edit Files'. Ersetzen Sie dann den Inhalt mit dem Programmcode von oben - oder löschen Sie alle Routinen heraus, so dass der code wie oben übrig bleibt&#160;:)
<syntaxhighlight lang="perl">
package main;
use strict;
use warnings;


Für etwas längere Programme ist ein externer Editor empfohlen, der Sie dabei unterstützt, z.B. Klammernpaare korrekt zu setzen - dies ist der häufigste Fehler! Dabei unterstützt z.B. das kostenlose Notepad++.
sub
myUtils_Initialize($$)
{
  my ($hash) = @_;
}
1;
</syntaxhighlight>


Drei Dinge sind für Ihre Programmdatei besonders zu beachten:
Folgende Dinge sind für eigene Programmdateien besonders zu beachten:


# Der Dateiname muss mit 99_ beginnen. Fhem lädt beim Start alle Programmdateien mit dem prefix 99_. Andere Programmdateien werden erst dann geladen, wenn sie durch eine define-Anweisung in fhem.cfg angefordert werden. So wird z.B. 10_FS20.pm erst geladen, wenn beim Einlesen der Datei fhem.cfg das erste define für ein FS20-device abgearbeitet wird. Da Ihre eigene Programmsammlung wahrscheinlich kein neues Gerät mit einem zugehörigen define-Befehl implementiert, würde sie also nie geladen, wenn ihr Name nicht mit 99_ beginnt.
# Der Dateiname muss mit 99_ beginnen. FHEM lädt beim Start alle Programmdateien mit dem prefix 99_. Andere Programmdateien werden erst dann geladen, wenn sie durch eine define-Anweisung in der [[Konfiguration]] angefordert werden. So wird z.B. 10_FS20.pm erst geladen, wenn beim Einlesen der Konfiguration das erste define für ein FS20-device abgearbeitet wird. Da Ihre eigene Programmsammlung wahrscheinlich kein neues Gerät mit einem zugehörigen define-Befehl implementiert, würde sie also nie geladen, wenn ihr Name nicht mit 99_ beginnt.
# Damit die neue Datei bei "Edit Files" angezeigt wird, muss sie mit Utils.pm enden. Also zum Beispiel 99_meineUtils.pm
# Damit die neue Datei bei ''Edit files'' angezeigt wird, muss sie mit ''.pm'' enden und den Bestandteil ''Utils'' enthalten. Also zum Beispiel ''99_meineUtils.pm'' oder ''99_myUtils_Homematic.pm''.
# Der Name der Programmdatei muss mit dem Namen der Initialize-Routine übereinstimmen. Wenn Sie Ihr Programm also 99_Werkzeugkasten.pm nennen, muss die im code dargestellte initialize-Routine sub Werkzeugkasten_Initialize heißen.
# Der Name der Programmdatei muss mit dem Namen der Initialize-Routine übereinstimmen. Wenn Sie Ihr Programm also 99_Werkzeugkasten.pm nennen, muss die im code dargestellte initialize-Routine sub Werkzeugkasten_Initialize heißen.
# Die Zeile <code> 1; </code> muss immer die letzte Programmzeile sein. Wenn Sie also eigene Routinen in Ihre Programmsammlung einfügen, tragen Sie diese zwischen dem Ende der Initialize-Routine und der abschließenden Zeile <code> 1; </code> ein.
# Die Zeile <code> 1; </code> muss immer die letzte Programmzeile sein. Wenn Sie also eigene Routinen in Ihre Programmsammlung einfügen, tragen Sie diese zwischen dem Ende der Initialize-Routine und der abschließenden Zeile <code> 1; </code> ein.
== Eigene Routinen einfügen ==
== Eigene Routinen einfügen ==
Als Beispiel dient das Umsetzen von FS20 toggle-Events aus dem Artikel "[[FS20 Toggle Events auf On/Off umsetzen]]".
Als Beispiel dient das Umsetzen von FS20 toggle-Events aus dem Artikel "[[FS20 Toggle Events auf On/Off umsetzen]]".
Das gesamte Programm sieht dann folgendermaßen aus:
Das gesamte Programm sieht dann folgendermaßen aus:


<nowiki>package main;
<syntaxhighlight lang="perl">
package main;
use strict;
use strict;
use warnings;
use warnings;
use POSIX;
 
sub
sub
myUtils_Initialize($$)
myUtils_Initialize($$)
{
{
my ($hash) = @_;
  my ($hash) = @_;
}
}
##########################################################
##########################################################
Zeile 42: Zeile 53:
# toggle-Vorgänge in den Status on/off umsetzen
# toggle-Vorgänge in den Status on/off umsetzen
sub Untoggle($) {
sub Untoggle($) {
my ($obj) = @_;
  my ($obj) = @_;
if (Value($obj) eq &quot;toggle&quot;){
 
  if (OldValue($obj) eq &quot;off&quot;) {
  if( Value($obj) eq "toggle" ){
  {fhem (&quot;setstate &quot;.$obj.&quot; on&quot;)}
    if( OldValue($obj) eq "off" ) {
      fhem( "setstate $obj on" );
    }
    else {
      fhem( "setstate $obj off" );
    }
   }
   }
   else {
   else {
  {fhem (&quot;setstate &quot;.$obj.&quot; off&quot;)}
    fhem( "setstate $obj ".Value($obj) );
  }
  }  
}
else {
  {fhem &quot;setstate &quot;.$obj.&quot; &quot;.Value($obj)}
}  
}
}
1;</nowiki>
1;</syntaxhighlight>
Der Aufruf erfolgt dann z.B. so:
Der Aufruf erfolgt dann z.B. so:


  <nowiki>#fhem.cfg
  <pre>#fhem.cfg
define lampe_untoggle notify lampe {Untoggle(„@“)}</nowiki>
define lampe_untoggle notify lampe {Untoggle("$NAME")}</pre>
Der Aufruf aus einem notify (oder at) erfolgt als Perl-code, muss also in geschweiften Klammern stehen. Der Aufruf erfolgt durch Angabe des Namens der Routine (Untoggle) unter Angabe der zu übergebenden Parameter (hier "@").
Der Aufruf aus einem notify (oder at) erfolgt als Perl-code, muss also in geschweiften Klammern stehen. Der Aufruf erfolgt durch Angabe des Namens der Routine (Untoggle) unter Angabe der zu übergebenden Parameter (hier "$NAME").
Im Programm wurde die Routine Untoggle mit einem Parameter definiert ( Untoggle($) , die Anzahl der $-Zeichen macht's). Der Wert des übergebenen Parameters wird in der ersten Programmzeile in die Variable $obj übernommen (my ($obj) = @_; ).  
Im Programm wurde die Routine Untoggle mit '''einem''' Parameter definiert ( Untoggle($) , die Anzahl der $-Zeichen bestimmt die Anzahl der zu übergebenden Parameter). Der Wert des übergebenen Parameters wird in der ersten Programmzeile in die Variable $obj übernommen (my ($obj) = @_; ).  
Der Aufruf erfolgt mit Untoggle(„@“) . Der Platzhalter @ in fhem steht für den Namen des Geräts. Im o.g. Beispiel erfolgt Aufruf also eigentlich mit Untoggle(„lampe“). Natürlich können Sie beim Aufruf auch feste Werte ( „lampe1“ ) oder Variablen ( $hour ) übergeben.
Der Aufruf erfolgt mit Untoggle(„$NAME“) . Der Platzhalter $NAME in fhem steht für den Namen des Geräts. Im o.g. Beispiel erfolgt der Aufruf also eigentlich mit Untoggle(„lampe“). Natürlich können beim Aufruf auch feste Werte ( „lampe1“ ) oder Variablen ( $hour ) übergeben werden.


=== Routinen mit mehreren Parametern ===
=== Routinen mit mehreren Parametern ===
In der Definition der Routine geben Sie ausserdem an, wieviele Parameter übergeben werden sollen, für 2 Parameter z.B. so:
In der Definition der Routine geben Sie außerdem an, wieviele Parameter übergeben werden sollen, für 2 Parameter z.B. so:


  <nowiki>define test at *09:00 { wakeup($we, „Schlafzimmerlampe“) }</nowiki>
  <syntaxhighlight lang="perl">define test at *09:00 { wakeup($we, "Schlafzimmerlampe") }</syntaxhighlight>
Die Deklaration der Routine in Ihrer Programmdatei muss dann so beginnen:
Die Deklaration der Routine in Ihrer Programmdatei muss dann so beginnen:


<nowiki>#Nur am Wochenende eingeschaltet
<syntaxhighlight lang="perl">#Nur am Wochenende eingeschaltet
sub wakeup($$) {
sub wakeup($$) {
my ($wochenende, $device) = @_;
  my ($wochenende, $device) = @_;
if ($wochenende) {
  if ($wochenende) {
  fhem("set $device on");
    fhem( "set $device on" );
   } else {
   }
  fhem("set $device off");
  else {
}
    fhem( "set $device off" );
}</nowiki>
  }
Durch die Anzahl der $-Zeichen in der Routinen-Deklaration wird also die Anzahl der Parameter festgelegt. In der ersten Programmzeile Ihrer Routine übernehmen Sie dann die übergebenen Parameterwerte in lokale Variablen. Wie beim Routinen-Aufruf muss auch hierbei die Anzahl der Parameter mit der Routinen-Deklaration (also Anzahl der $-Zeichen) übereinstimmen.
}</syntaxhighlight>
Durch die Anzahl der $-Zeichen in der Routinen-Deklaration wird also die Anzahl der Parameter festgelegt. In der ersten Programmzeile Ihrer Routine übernehmen Sie dann die übergebenen Parameterwerte in lokale Variablen. Wie beim Routinen-Aufruf muss auch hierbei die Anzahl der Parameter mit der Routinen-Deklaration (also Anzahl der $-Zeichen) übereinstimmen<ref>Mehr zu diesen sog. prototypes ist z.B. [https://perldoc.perl.org/perlsub.html#Prototypes hier] nachzulesen; auch [[fhem.pl]] beginnt mit einer Liste der prototyes der darin enthaltenen Funktionen. Da diese Funktionen auch innerhalb der myUtils verwendet werden können, empfiehlt es sich, zunächst dort nachzusehen, ob eventuell bereits hilfreiche Funktionen für das zu lösende Problem vorhanden sind.</ref>.


=== Routinen ohne Parameter ===
=== Routinen ohne Parameter ===
Auch Routinen ohne Parameter sind natürlich möglich. Definition und Aufruf sehen dann folgendermassen aus:
Auch Routinen ohne Parameter sind natürlich möglich. Definition und Aufruf sehen dann folgendermassen aus:


<nowiki>sub parameterlos() {....
<syntaxhighlight lang="perl">sub parameterlos() {
  { parameterlos() }</nowiki>
  ...
}</syntaxhighlight>
  { parameterlos() }
 
== Eigene Programmdatei laden ==
== Eigene Programmdatei laden ==
Ihre Programmdatei wird nur bei fhem-start geladen - es sei denn Sie verwenden das Kommando reload.  
Die Programmdatei wird beim FHEM-Start immer automatisch geladen.
Also bearbeiten Sie Ihr Programm, speichern die Programmdatei, und weisen fhem dann an, die Programmdatei erneut zu laden. Der Befehl dazu, der in das fhem Kommandofeld eingegeben wird, lautet:
 
Bei Änderungen an der Programmdatei bei laufendem FHEM ist bezüglich Neuladen ohne FHEM-Neustart zwischen den verschiedenen Bearbeitungsvarianten der Progammdatei zu unterscheiden.
 
Bei der Bearbeitung über den '''Integrierten Editor''' wird die Programmdatei beim Abspeichern automatisch mit den Änderungen neu geladen.
 
Bei der nicht empfohlenen Bearbeitung der Programmdatei mit einem '''externen Editor''' muss FHEM manuell angewiesen werden, die Programmdatei mit den Änderungen zu laden. Also bearbeiten Sie Ihr Programm, speichern die Programmdatei, und weisen FHEM dann explizit an, die Programmdatei erneut zu laden. Der Befehl dazu, der in das Befehls-Eingabefeld eingegeben wird, lautet: <code>reload 99_myUtils.pm</code>
 
Treten beim Laden (Syntax)fehler auf, werden diese am Bildschirm wie auch im Log angezeigt. Da der Ladevorgang fehlgeschlagen ist, stehen Ihre eigenen Routinen nun nicht zur Verfügung (bzw. in der zuletzt erfolgreich geladenen Version). Es empfiehlt sich daher bei der Entwicklung neuer Code-Teile v.a. für "Einsteiger", diese zunächst in einer separaten myUtils-Datei zu entwickeln und erst dann in die für den "produktiven Betrieb" genutzten myUtils-Dateien zu übernehmen, wenn sie als funktional getestet anzusehen sind.
== Eigene Programmdatei dokumentieren ==
In der lokalen Commandref kann man die eigenen Routinen auch dokumentieren.
Dazu muss am Ende der 99_myUtils folgender Codeblock eingefügt werden
<syntaxhighlight lang="perl">
=pod
=begin html


<nowiki>reload 99_myUtils.pm</nowiki>
<a id="myUtils"></a>
Treten beim Laden (Syntax)fehler auf, werden diese am Bildschirm wie auch im Log angezeigt. Da der Ladevorgang fehlgeschlagen ist, stehen Ihre eigenen Routinen nun nicht zur Verfügung (bzw in der zuletzt erfolgreich geladenen Version). Beheben Sie also alle Fehler, speichern Sie Ihre Programmdatei erneut und führen Sie wieder ein reload aus.
<h3>myUtils</h3>
<ul>
  <b>Name</b>
  <br>
  Text<br>
  Examples:
  <ul>
  <code>Example Code </code><br>
  </ul>
</ul>


Viel Erfolg!
=end html
=begin html_DE
 
<a id="myUtils"></a>
<h3>myUtils</h3>
 
=end html_DE
=cut
</syntaxhighlight>
 
Der a Tag stellt einen Verweis dar, der h3 Tag kennzeichnet die Überschrift. Beide Tags müssen sein, ansonsten kann FHEM die Doku nicht in die commandref einbinden. Der Abschnitt für die deutsche Doku kann komplett fehlen. Die Beschreibungen der einzelnen Routinen werden mit ul Tags geklammert und eventuell mit ul Tags weiter untergliedert. Dabei entsteht ein eingerückter Text. Beispiele können mit dem code Tag formatiert werden.
 
Mit diesem Befehl kann die Erzeugung des Commandrefeintrages initiiert und getestet werden:
<syntaxhighlight lang="perl">{system("/usr/bin/perl ./contrib/commandref_join.pl")}</syntaxhighlight>
Für eine schnelle Überprüfung des Commandrefeintrages können Sie auch <syntaxhighlight lang="perl">help myUtils</syntaxhighlight> (bzw. statt myUtils den Namen Ihrer Utils-Datei) eingeben.
 
Weiterführende Hinweise sind in den [[Guidelines zur Dokumentation]] zu finden.
 
== Weitere Informationen ==
=== Globale Ablage von Daten ===
Um Daten zentral zwischenzuspeichern, kann man
* die Funktionen ''[[DevelopmentModuleAPI#setKeyValue|setKeyValue()]]'' bzw. ''getKeyValue()'' nutzen, um die Daten im Dateisystem abzulegen;
* in den globalen Hash ''%data schreiben'', wie in diesem {{Link2Forum|Topic=63737|LinkText=Forumsbeitrag}} erläutert.
 
=== Vertiefende Informationen ===
Weiterführende Hinweise, z.B. wie aus einer Sammlung kleiner Tools ggf. ein eigenes Modul entstehen kann, sind der [[DevelopmentModuleIntro]] zu entnehmen. Dort sind v.a. auch einige häufig benötigte Funktionen aus fhem.pl dokumentiert.


== Links ==
== Links ==
* [http://notepad-plus-plus.org/ Notepad++] Editor
* Eine Zusammenstellung wichtiger Funktionen ist in den Perl specials der {{Link2CmdRef|Anker=perl|Label=commandref}} enthalten.
* Eine weitere Sammlung hilfreicher "Helferlein" samt Hilfe enthält [https://svn.fhem.de/trac/browser/trunk/fhem/FHEM/99_Utils.pm 99_Utils.pm].
* Hilfsfunktionen für Farboperationen: [[Color]].
* [[Zeitangaben, rechnen mit|Wiki-Beitrag zum Rechnen mit Zeitangaben]]
* [[Gleitende Mittelwerte berechnen und loggen]]
* Beispiele für Geräteüberwachungen: [[EBUS#Mithilfe von FHEM|EBUS]], [[Netzwerkgeräte:_Verfügbarkeit_prüfen#Erweiterung 99 myUtils|Netzwerkgeräte]], {{Link2Forum|Topic=51267|Message=935071|LinkText=Nextion-Display bei Inaktivität zurücksetzen}}, {{Link2Forum|Topic=97173|Message=917347|LinkText=devStateIcon für das Modul ''monitoring''}}
* [[Batterieüberwachung#Alternativ per Skript|Batterieüberwachung]]
* Routine zum [[E-Mail_senden#Raspberry Pi|E-Mail senden]] aus FHEM heraus
* [[E-Mail per notify nach Zeitablauf erneut senden|Beispiel]], wie ggf. an mehreren Stellen relevante Variablen zentral zur Verfügung gestellt werden können.
* [[Plot-Abriss_vermeiden#Implementierung|Plot-Abrisse vermeiden]]
* Formatierungsanweisungen auslagern: [[ReadingsGroup#Enigma_Receiver|ReadingsGroup]], [[Spritpreismonitor#Farbliche_Hervorhebung|Spritpreismonitor]], [[EBUS-MQTT2#myUtils-Code|Balkenanzeige]] (hier: für EBUS)
* Befehle an ein Netzwerkgerät senden: [[Listenlive#Der Code|Listenlive]]
* [[HM-Dis-WM55_Funk_Statusanzeige#99_myUtils|Homematic-Display]] mit Informationen versorgen
* {{Link2Forum|Topic=34363|Message=266811|LinkText=Zeit- und Datumsvariablen $hour, $wday, $month, ... in 99_myUtils.pm verfügbar machen}}
* {{Link2Forum|Topic=36504|Message=287778|LinkText=Globale und flexible Fenster- und Türüberwachung}}
* {{Link2Forum|Topic=87895|Message=803439|LinkText=57_CALENDAR.pm - events mit deviceNames nutzen}}
* {{Link2Forum|Topic=96959|Message=901268|LinkText=Konstanten für das Rechnen mit Zeiten}}
* {{Link2Forum|Topic=97430|Message=906576|LinkText=devStateIcon-Code für Homematic-Thermostate}}
* {{Link2Forum|Topic=86073|Message=836537|LinkText=php-Script aufrufen und Rückgabewert in einen dummy schreiben}} (hier: Viessmann Heizung))
* {{Link2Forum|Topic=84831|Message=771485|LinkText=Windchill und Hitzeindex berechnen}}
* {{Link2Forum|Topic=84016|Message=762888|LinkText=Countdown Timer}}
 


<references />
[[Kategorie:Code Snippets]]
[[Kategorie:Code Snippets]]
[[Kategorie:HOWTOS]]
[[Kategorie:Perl]]

Aktuelle Version vom 9. November 2023, 11:45 Uhr

Die Speicherung von Perl-Code unmittelbar in Eventhandlern, Timehandlern oder anderen Geräten in der Konfiguration, in denen Perl-Ausdrücke angegeben werden können, wird mit wachsender Zahl von Geräten und Logiken eventuell unübersichtlich. Um z.B. Doppelungen zu vermeiden und Logikbausteine zentral vorzuhalten, kann man eine oder mehrere eigene Programmdateien erzeugen, in der diese als kleine Programme gesammelt und dann aus entsprechenden Geräten aufgerufen werden können.

Eine neue Programmdatei erzeugen

FHEM enthält eine Vorlage myUtilsTemplate.pm, die zur Erzeugung von Programmdateien genutzt werden sollte; nachfolgend soll beispielhaft eine Datei namens 99_myUtils.pm verwendet werden. Vorgehensweise:

  • FHEM-Menüpunkt Edit files anklicken
  • Weblink myUtilsTemplate.pm anklicken
  • Im Textfeld hinter Save as den Dateinamen 99_myUtils.pm für die Programmdatei eintragen
Hinweis: Wenn ein anderer Dateiname angegeben wird, muss der Name Initialize-Routine entsprechend angepasst werden (siehe nachfolgende Erläuterung zur Grundstruktur unter Nr. 3)
  • Save as anklicken

Nun ist die eigene Programmdatei 99_myUtils.pm mit der notwendigen Grundstruktur unter dem Menüpunkt Edit files zur Bearbeitung mit dem Integrierter Editor zu finden. Für eine einfache und fehlerminimierende Bearbeitung sollten die Syntaxhervorhebungs-, Befehlsauswahl- und Befehlsvervollständigungsfunktionen im Integrierten Editor eingeschaltet sein.

Info green.pngNutzt man configDB, können (bzw. sollten) die eigenen Programmdateien in die Datenbank importiert werden, statt unmittelbar im Dateisystem gespeichert zu bleiben. Sie können dann weiter über Edit files bearbeitet werden, stehen dann aber z.B. bei einem Umzug oder Neuaufsetzen des Systems direkt wieder zur Verfügung.

Die Programmdateien können zwar auch mit einem externen Editor bearbeitet werden, diese Vorgehensweise wird jedoch nicht empfohlen, da dies insbesondere Einsteigern das debugging erschwert.

Eine ‚leere‘ Programmdatei muss grundsätzlich folgenden Grundstruktur besitzen:

 package main;
 use strict;
 use warnings;

 sub
 myUtils_Initialize($$)
 {
   my ($hash) = @_;
 }
 1;

Folgende Dinge sind für eigene Programmdateien besonders zu beachten:

  1. Der Dateiname muss mit 99_ beginnen. FHEM lädt beim Start alle Programmdateien mit dem prefix 99_. Andere Programmdateien werden erst dann geladen, wenn sie durch eine define-Anweisung in der Konfiguration angefordert werden. So wird z.B. 10_FS20.pm erst geladen, wenn beim Einlesen der Konfiguration das erste define für ein FS20-device abgearbeitet wird. Da Ihre eigene Programmsammlung wahrscheinlich kein neues Gerät mit einem zugehörigen define-Befehl implementiert, würde sie also nie geladen, wenn ihr Name nicht mit 99_ beginnt.
  2. Damit die neue Datei bei Edit files angezeigt wird, muss sie mit .pm enden und den Bestandteil Utils enthalten. Also zum Beispiel 99_meineUtils.pm oder 99_myUtils_Homematic.pm.
  3. Der Name der Programmdatei muss mit dem Namen der Initialize-Routine übereinstimmen. Wenn Sie Ihr Programm also 99_Werkzeugkasten.pm nennen, muss die im code dargestellte initialize-Routine sub Werkzeugkasten_Initialize heißen.
  4. Die Zeile 1; muss immer die letzte Programmzeile sein. Wenn Sie also eigene Routinen in Ihre Programmsammlung einfügen, tragen Sie diese zwischen dem Ende der Initialize-Routine und der abschließenden Zeile 1; ein.

Eigene Routinen einfügen

Als Beispiel dient das Umsetzen von FS20 toggle-Events aus dem Artikel "FS20 Toggle Events auf On/Off umsetzen". Das gesamte Programm sieht dann folgendermaßen aus:

package main;
use strict;
use warnings;

sub
myUtils_Initialize($$)
{
  my ($hash) = @_;
}
##########################################################
# Untoggle
# toggle-Vorgänge in den Status on/off umsetzen
sub Untoggle($) {
  my ($obj) = @_;

  if( Value($obj) eq "toggle" ){
    if( OldValue($obj) eq "off" ) {
      fhem( "setstate $obj on" );
    }
    else {
      fhem( "setstate $obj off" );
    }
  }
  else {
    fhem( "setstate $obj ".Value($obj) );
  } 
}
1;

Der Aufruf erfolgt dann z.B. so:

#fhem.cfg
define lampe_untoggle notify lampe {Untoggle("$NAME")}

Der Aufruf aus einem notify (oder at) erfolgt als Perl-code, muss also in geschweiften Klammern stehen. Der Aufruf erfolgt durch Angabe des Namens der Routine (Untoggle) unter Angabe der zu übergebenden Parameter (hier "$NAME"). Im Programm wurde die Routine Untoggle mit einem Parameter definiert ( Untoggle($) , die Anzahl der $-Zeichen bestimmt die Anzahl der zu übergebenden Parameter). Der Wert des übergebenen Parameters wird in der ersten Programmzeile in die Variable $obj übernommen (my ($obj) = @_; ). Der Aufruf erfolgt mit Untoggle(„$NAME“) . Der Platzhalter $NAME in fhem steht für den Namen des Geräts. Im o.g. Beispiel erfolgt der Aufruf also eigentlich mit Untoggle(„lampe“). Natürlich können beim Aufruf auch feste Werte ( „lampe1“ ) oder Variablen ( $hour ) übergeben werden.

Routinen mit mehreren Parametern

In der Definition der Routine geben Sie außerdem an, wieviele Parameter übergeben werden sollen, für 2 Parameter z.B. so:

define test at *09:00 { wakeup($we, "Schlafzimmerlampe") }

Die Deklaration der Routine in Ihrer Programmdatei muss dann so beginnen:

#Nur am Wochenende eingeschaltet
sub wakeup($$) {
  my ($wochenende, $device) = @_;
  if ($wochenende) {
    fhem( "set $device on" );
  }
  else {
    fhem( "set $device off" );
  }
}

Durch die Anzahl der $-Zeichen in der Routinen-Deklaration wird also die Anzahl der Parameter festgelegt. In der ersten Programmzeile Ihrer Routine übernehmen Sie dann die übergebenen Parameterwerte in lokale Variablen. Wie beim Routinen-Aufruf muss auch hierbei die Anzahl der Parameter mit der Routinen-Deklaration (also Anzahl der $-Zeichen) übereinstimmen[1].

Routinen ohne Parameter

Auch Routinen ohne Parameter sind natürlich möglich. Definition und Aufruf sehen dann folgendermassen aus:

sub parameterlos() {
  ...
}
{ parameterlos() }

Eigene Programmdatei laden

Die Programmdatei wird beim FHEM-Start immer automatisch geladen.

Bei Änderungen an der Programmdatei bei laufendem FHEM ist bezüglich Neuladen ohne FHEM-Neustart zwischen den verschiedenen Bearbeitungsvarianten der Progammdatei zu unterscheiden.

Bei der Bearbeitung über den Integrierten Editor wird die Programmdatei beim Abspeichern automatisch mit den Änderungen neu geladen.

Bei der nicht empfohlenen Bearbeitung der Programmdatei mit einem externen Editor muss FHEM manuell angewiesen werden, die Programmdatei mit den Änderungen zu laden. Also bearbeiten Sie Ihr Programm, speichern die Programmdatei, und weisen FHEM dann explizit an, die Programmdatei erneut zu laden. Der Befehl dazu, der in das Befehls-Eingabefeld eingegeben wird, lautet: reload 99_myUtils.pm

Treten beim Laden (Syntax)fehler auf, werden diese am Bildschirm wie auch im Log angezeigt. Da der Ladevorgang fehlgeschlagen ist, stehen Ihre eigenen Routinen nun nicht zur Verfügung (bzw. in der zuletzt erfolgreich geladenen Version). Es empfiehlt sich daher bei der Entwicklung neuer Code-Teile v.a. für "Einsteiger", diese zunächst in einer separaten myUtils-Datei zu entwickeln und erst dann in die für den "produktiven Betrieb" genutzten myUtils-Dateien zu übernehmen, wenn sie als funktional getestet anzusehen sind.

Eigene Programmdatei dokumentieren

In der lokalen Commandref kann man die eigenen Routinen auch dokumentieren. Dazu muss am Ende der 99_myUtils folgender Codeblock eingefügt werden

=pod
=begin html

<a id="myUtils"></a>
<h3>myUtils</h3>
<ul>
  <b>Name</b>
  <br>
  Text<br>
  Examples:
  <ul>
   <code>Example Code </code><br>
  </ul>
</ul>

=end html
=begin html_DE

<a id="myUtils"></a>
<h3>myUtils</h3>

=end html_DE
=cut

Der a Tag stellt einen Verweis dar, der h3 Tag kennzeichnet die Überschrift. Beide Tags müssen sein, ansonsten kann FHEM die Doku nicht in die commandref einbinden. Der Abschnitt für die deutsche Doku kann komplett fehlen. Die Beschreibungen der einzelnen Routinen werden mit ul Tags geklammert und eventuell mit ul Tags weiter untergliedert. Dabei entsteht ein eingerückter Text. Beispiele können mit dem code Tag formatiert werden.

Mit diesem Befehl kann die Erzeugung des Commandrefeintrages initiiert und getestet werden:

{system("/usr/bin/perl ./contrib/commandref_join.pl")}

Für eine schnelle Überprüfung des Commandrefeintrages können Sie auch

help myUtils

(bzw. statt myUtils den Namen Ihrer Utils-Datei) eingeben.

Weiterführende Hinweise sind in den Guidelines zur Dokumentation zu finden.

Weitere Informationen

Globale Ablage von Daten

Um Daten zentral zwischenzuspeichern, kann man

  • die Funktionen setKeyValue() bzw. getKeyValue() nutzen, um die Daten im Dateisystem abzulegen;
  • in den globalen Hash %data schreiben, wie in diesem Forumsbeitrag erläutert.

Vertiefende Informationen

Weiterführende Hinweise, z.B. wie aus einer Sammlung kleiner Tools ggf. ein eigenes Modul entstehen kann, sind der DevelopmentModuleIntro zu entnehmen. Dort sind v.a. auch einige häufig benötigte Funktionen aus fhem.pl dokumentiert.

Links


  1. Mehr zu diesen sog. prototypes ist z.B. hier nachzulesen; auch fhem.pl beginnt mit einer Liste der prototyes der darin enthaltenen Funktionen. Da diese Funktionen auch innerhalb der myUtils verwendet werden können, empfiehlt es sich, zunächst dort nachzusehen, ob eventuell bereits hilfreiche Funktionen für das zu lösende Problem vorhanden sind.